Theory and History of Ontology (ontology.co)by Raul Corazzon | e-mail: rc@ontology.co

Bernard Bolzano: Bibliographie philosophische Schriften

Contents of this Section

Bolzano's Writings

"A comprehensive Bolzano bibliography up to 1999, compiled by Jan Berg, Edgar Morscher, and Anneliese Müller, has recently appeared as Vol. E2/3 of the Bernard Bolzano-Gesamtausgabe (BBGA). Vol. E 2/1, which was prepared by Berg, Morscher, and Marie Pavlíková, contains a bibliography spanning 1824–1970; two supplements to this volume (prepared by Berg and Morscher) extend this to the beginning of 1987. Three further installments by Berg and Morscher entitled Bolzano-Forschung (Salzburg, 1989; St Augustin, 1992, 2000) cover the years 1987–98. (...) Bolzano’s manuscripts are divided between the National Library in Vienna, the NationalMuseum, and theMuseum of National Literature in Prague. For catalogues of these collections, see Vols. E 2/1 and E 2/2 of the BBGA. A considerable part of Bolzano’s personal library was incorporated into the collection of the National and University Library in Prague. For details, see P. M. Schenkel. Bernard Bolzanos Bibliothek, 2 Vols (St Augustin, 2002). Our bibliography begins with a chronologically ordered list of Bolzano’s published works, followed by the plan for the Gesamtausgabe (with facing page English translation), translations of Bolzano’s works, and selected secondary literature. We aim to be nearly comprehensive with respect to Bolzano’s own writings, in the original and in translation, but not, for reasons of space, with respect to the secondary literature."

Paul Rusnock, Jan Šebestík, "Bernard Bolzano: His Life and Work", New York: Oxford University Press, p. 599.

Biografien in deutscher Sprache

Abkürzungen:

BBGA = Bernard Bolzano-Gesamtausgabe

WL = Wissenschaftslehre

  1. Fels, Heinrich. 1929. Bernard Bolzano. Sein Leben und sein Werk. Leipzig: Felix Meiner.

  2. Winter, Eduard. 1949. Leben und geistige Entwicklung des Sozialethikers und Mathematikers Bernard Bolzano. Halle: Niemeyer.

  3. ———. 1969. Bernard Bolzano. Ein Lebensbild. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog.

    BGA I.1.

  4. Christian, Curt, ed. 1981. Bernard Bolzano, Leben und Wirkung. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

    Inhalt: Jaromir Louzil: Bernard Bolzanos Sitten- und Gesellschaftslehre 5; Marie Pavlikova: Bernard Bolzanos Lehrjahre 29; Pavel Krivsky: Das Entstehen, die Herausgabe und das Projekt der 2. Ausgabe von Bolzanos Lehrbuch der Religionswissenschaft 62; Eduard Winter: Das doppelte Gesicht der Religionswissenschaft Bernard Bolzanos 85; Edgar Morscher: Bolzanos Wissenschaftslehre 99; Curt Christian: Bemerkungen zu drei Einwänden gegen Bolzano 127-147.

  5. Zeithammer, Gregor. 1997. Bolzano-Biographie. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog.

    Gesamtausgabe Reihe IV: Dokumente. Band 2. Edited by Gerhard Zwerschke.

    English summary: "The Bolzano biography written by Gregor Zeithammer (1800-1881) has up to now only been cited in excerpts. The text-critical, annotated edition of the manuscript from Zeithammers literary estate, which is preserved at the literary archives in Prague, makes this important source for research on Bolzano completely accessible."

    German summary: "German description: Die Bolzano-Biographie von Gregor Zeithammer (1800-1881) wurde bisher nur in Auszugen zitiert. Die textkritische, kommentierte Edition des Manuskripts aus dem Zeithammer-Nachlass des Literaturarchivs in Prag macht diese wichtige Quelle der Bolzano-Forschung nun vollstandig zuganglich."

  6. Morscher, Edgar, and Müller, Anneliese, eds. 2016. Beiträge zu Bolzanos Biographie von Josef Hoffmann und Anton Wißhaupt sowie vier weiteren Zeitzeugen. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog.

    Gesamtausgabe Reihe IV: Dokumente. Band 3.

Bibliographien in deutscher Sprache

Abkürzungen:

BBGA = Bernard Bolzano-Gesamtausgabe

WL = Wissenschaftslehre

  1. Berg, Jan, Morscher, Edgar, and Pavlíková, Marie, eds. 1972. Bolzano-Bibliographie und Editionsprinzipien der Gesamtausgabe. Bibliographie - Erste Abteilung. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog.

    BGA 2.1.

    Inhaltverzeichnis: Editionsprinzipien der Bernard Bolzano-Gesamtausgabe 7; Katalog des Bolzano-Nachlasses in der österreichischen Nationalbibliothek von Jan Berg 17; Katalog des Nachlasses 19; Personenverzeichnis 78; Bolzano - Bibliographie von Jan Berg, Edgar Morscher und Marie Pavlíková 81; Bolzanos veröffentlichte Schriften 85; Literatur über Bolzano 98; Chronologisches Register 157; Übersicht nach Sachgebieten 162; Anhang: Gliederung der Bernard Bolzano-Gesamtausgabe 171-180.

    "Allegemeine Prinzipien

    Die Bernard Bolzano - Gesamtausgabe wird in folgende vier Reihen gegliedert:

    I. Schriften

    Darunter werden alle zu Lebzeiten Bolzanos veröffentlichten Schriften verstanden.

    II. Nachlaß

    Die Nachlaßreihe soll alle erst nach dem Tode Bolzanos veröffentlichten Schriften enthalten. Auch vollendete Manuskripte oder Abschriften solcher Manuskripte Bolzanos werden wiedergegeben. Über die Aufnahme fragmentarisch erhaltener oder unvollendeter Werke, sowie von Bolzano regelmäßig gemachter Aufzeichnungen, vereinzelter Notizen und Glossen zu fremden Werken wird von Fall zu Fall entschieden. Glossen zu eigenen Werken werden bei der Wiedergabe berücksichtigt.

    Nicht wiedergegeben werden aus Gründen des ungeheuren Umfangs Vorstufen aufgenommener Letztfassungen sowie im allgemeinen Abschriften, Exzerpte und Übersetzungen Bolzanos von Werken anderer Autoren.

    III. Briefwechsel

    Es werden alle Briefe Bolzanos mit den entsprechenden Schreiben der Briefpartner aufgenommen. Die Briefe werden zunächst nach Partnern und innerhalb der so entstandenen Gruppen dann chronologisch geordnet. Über die verlorengegangenen Briefe von und an Bolzano wird nach Möglichkeit berichtet.

    IV. Dokumente

    Als Ergänzung zur Gesamtausgabe bietet diese Reihe ausgewählte Dokumente und Bilder zur Lebensgeschichte Bolzanos." (S. 9)

  2. Berg, Jan, and Morscher, Edgar, eds. 1982. Supplement I: Ergänzungen und Korrekturen zur Bolzano-Bibliographie (Stand: Ende 1981). Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog.

    BGA 2.1. Supplement I.

    "Die Ergänzungen und Korrekturen beziehen sich auf die erste Abteilung des zweiten Einleitungsbandes der Bernard Bolzano-Gesamtausgabe, der vor genau zehn Jahren erschien.

    Die mit einem Sternchen (*) versehenen Nummern sind bereits in der ursprünglichen Bibliographie enthalten. Es wird hier nur eine Korrektur vorgenommen oder eine Ergänzung hinzugefügt.

    Bei Ergänzung einer Nummer, die aus chronologischen Gründen zwischen zwei Nummern der ursprünglichen Bibliographie einzufügen ist, wird eine Dezimalnumerierung verwendet.

    Es kommt hier gegenüber der ursprünglichen Bibliographie ein Abschnitt neu hinzu, in dem die anonymen Schriften verzeichnet sind. In diesem Abschnitt wird auch auf diejenigen anonym erschienenen Schriften verwiesen, deren Verfasser identifiziert werden konnte." (S. 7)

  3. ———, eds. 1988. Supplement II: Ergänzungen zur Bolzano-Bibliographie (Stand: Anfang 1987). Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog.

    BGA 2.1. Supplement II.

    "Bolzanos veröffentlichte Schriften sowie die bisher erschienenen Bände der Gesamtausgabe werden vollständig registriert, während bei der Literatur über Bolzano und bei den anonymen Schriften nur Ergänzungen angeführt werden. Diese Ergänzungen beziehen sich auf die erste Abteilung des zweiten Einleitungsbandes der Bernard-Bolzano-Gesamtausgabe (Bolzano (E2/1)), der vor sechzehn Jahren erschien, und auf das erste Supplement zur Bolzano-Bibliographie (Bolzano (E2/1, Suppl.I)), das vor sechs Jahren erschien.

    Die mit einem Sternchen (*) versehenen Nummern sind bereits in der ursprünglichen Bibliographie bzw. im ersten Supplement enthalten. Es wird hier nur eine Korrektur vorgenommen oder eine Ergänzung hinzugefügt.

    Bei Ergänzung einer Nummer, die aus chronologischen Gründen zwischen zwei Nummern der ursprünglichen Bibliographie bzw. des ersten Supplements einzufügen ist, wird eine Dezimalnumerierung verwendet." (S. 7)

  4. Krivsky, Pavel, and Pavlíková, Marie, eds. 2006. Katalog des Bolzano-Nachlasses im Literaturarchiv des Museums der Nationalen Literatur in Prag – a. Einleitung – b. Katalog des Nachlasses – c. Personenregister. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog.

    BGA 2.2.

  5. Berg, Jan, Morscher, Edgar, and Müller, Anneliese, eds. 2015. Bolzano-Gesamtbibliographie 1804–1999. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog.

    BGA 2.1.3.

    English summary: "This bibliography documents all of the works written by Bolzano and published up to December 31, 1999 (some of them anonymously), in chronological order, including all reprints, new editions and translations. In addition all those books and essays published up to this time whose titles establish a connection to Bolzano as well as further books, essays, reviews and articles in lexicons which are relevant for Bolzano research are registered here. Since many of Bolzano’s works as well as those of his students and friends and his adversaries were published anonymously, these have been noted and put in chronological order in a section of their own (in many cases it was possible to identify the authors)."

  6. Gombocz, Wolfgang L., Haller, Rudolf, and Henrichs, Norbert, eds. 1986. International Bibliography of Austrian Philosophy / Internationale Bibliographie zur Österreichen Philosophie (IBÖP) 1974/1975. Amsterdam: Rodopi.

    Inhaltsverzeichnis: Teil 1: Seiten 1* - 73*.

    1. W.L. Gombocz, R. Haller, N. Henrichs: Vorwort 7*; Literaturhinweise zur IBÖP 12*; 2. Bildnis: Bernard Bolzano (1781-1848) 14*; 3. Aufsatz: (Jan Berg, Edgard Morscher: Bernard Bolzano -- Der österreichische Philosoph 15*; 4. Hinweise für den Gebrauch der Bibliographie und Register 66*; 5. How to Use Bibliography and Index 70*;

    Teil 2: Seiten 1-98.

    6. Bibliographie 1-51; Dokumente 1-999; Sachregister 53-83; Namenregister 85-98.

    Bibliographe zu Bolzano: pp. 54* - 63*.

  7. Berg, Jan, and Morscher, Edgar, eds. 1989. Bolzano-Forschung 1987-1988. Salzburg: Forschungsinstitut Philosophie/Technik/Wirtschaft der Universität Salzburg.

  8. ———, eds. 1992. Bolzano-Forschung 1989-1991. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    Inhalt: Vorwort 7; Bolzano-Gesamtausgabe: Gliederung 11; Bolzano-Gesamtausgabe: Bisher erschienene Bände 25; Bolzano-Bibliographie: Ergänzungen 37; Akademische Schriften, Publikationen und Projekte 109; Eine neue Auswahlausgabe der Wissenschaftslehre 111; Bolzano-Stiftung in Prag: Gründung 117; Bolzano-Gasse in Wien 118; Internationales Bolzano-Symposium in Salzburg 119; Internationale Bolzano-Gesellschaft: Gründung 121; Internationale Bolzano-Gesellschaft: Statuten 123.

  9. ———, eds. 1999. Bolzano-Forschung 1992-1998. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    Inhalt: Vorwort 7; Bolzano-Gesamtausgabe: Gliederung 11; Bolzano-Gesamtausgabe: Bisherige Bände 25; Bolzano-Bibliographie: Ergänzungen 43; Dissertationen und Diplomarbeiten über Bolzano 157; Wissenschaftliche Tagungen über Bolzano 159; Die Internationale Bernard-Bölzano-Gesellschaft (Salzburg) 161; Die Stiftung Bemard Bolzano (Prag) 163; Forschungsprojekte zu Leben und Werk Bolzanos 167; Anita von Duhn: Bolzanos Kritik an Kants theoretischer Philosophie 169; Sandra Lapointe: Husserl - von Bolzano zu Kant 181; Jane Regenfelder: Die Bolzano-Frage im Spiegel der Wiener Polizeiakten 189; Peter Michael Schenkel: Bolzanos Bibliothek als Schlüssel zur Interpretation seines Systems 197; Edgar Morscher, Kurt Strasser: Die wissenschaftliche Erfassung von Bolzanos Erbauungsreden 205; Miszellen. Jan Berg: Nichts 209; Edgar Morscher: Robert Zimmermann - Begründer der Gegenstandstheorie? 213; Edgar Morscher: Chisholms Bolzano 221; Edgar Morscher: Bolzano und die Freimaurerei 231; Personenregister 249.

Studien auf Ihre Logik und Ontologie

  1. Bolzano als Logiker. Bolzano-Symposion am 17 und 18 Dezember 1973. 1974. Wien: Verlag der Österreichische Akademie der Wissenschaften.

    Anlässlich des 125. Todestages Bernard Bolzanos (+ 18 Dezember 1848).

    Inhalt: Eduard Winter: Religionsphilosophie und Logik bei B. Bolzano 5; Jan Berg: Was ist ein Satz nach Bolzano? 21; Marie Pavlikova: Bolzanos wissenschaftlicher Nachlass in Prag, seine Neuordnung und Bolzanos Manuskripte zur Logik 31; Christian Curt: Ableitbarkeit und Abfolge bei Bolzano 47; Jaromír Louzil: Bolzanos Begriff der Anschauung 63; Edgar Morscher: "Philosophische Logik" bei Bernard Bolzano 77-105.

  2. "Bolzano Studien." 1987. Philosophia Naturalis no. 24:351-499.

    Inhalt (Essays in Deutsch): Edgar Morscher: Vorwort des Herausgegebers 351-352;

    I. Zur Biographie Bolzanos.

    Jan Berg, Heinrich Ganthaler, Edgar Morscher: Bolzanos Biographie in tabellarischer Übersicht 353-372;

    III. Zur Problematik der Paradoxien.

    Edgar Morscher: "Hintertürln" für Paradoxien in Bolzanos Logik 414-422;

    IV: Wahrscheinlichkeit, Induktion und Syllogistik.

    G. Dorn: Zu Bolzanos Wahrscheinlichkeitslehre 423-441; Morscher Edgar: Bolzanos Syllogistik 447-451;

    V. Beiträge zur Metaphyk Bolzanos.

    Heinrich von Ganthaler, Peter Simons: Bernard Bolzanos Kosmologischer Gottesbeweis 469-475; A. Süssbauer: Propositionen und Sachverhalte in der österreichen Philosophie von Bolzano bis Popper 476-498.

  3. Behnoud, Ali. 2000. Bolzanos Beiträge zur Mathematik und ihrer Philosophie. Bern: Gerd Grassoff.

  4. Berg, Jan. 1967. "Bolzano als Logiker." Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse:95-120.

    Band 252, Teil IV.

    Bernard Bolzano. Ein Denker und Erzieher im österreichischen Vormärz. [Von] Eduard Winter in Verbindung mit Paul Funk und Jan Berg.

  5. ———. 1974. "Was ist ein Satz nach Bolzano?" In Bolzano als Logiker. Bolzano-Symposion, 21-30. Wien: Verlag der Österreichische Akademie der Wissenschaften.

  6. ———. 1976. "Bolzanos Metaphysik." In West-Begegnung in Österreich: Festschrift für E. Winter, edited by Oberkofler, G. and Zablinger, E., 27-33. Wien: Hermann Böhlau.

  7. ———. 1983. "Bernard Bolzano: Die Überwindung des Skeptizismus." In Grundprobleme der grossen Philosophen. Philosophie der Neuzeit III, edited by Speck, Josef, 46-97. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

  8. ———. 1990. "Zur logischen und mathematischen Ontologie. Geneseologie und Resultatismus in der Analyse der Grundlagen der Bolzanoschen Zahlenlehre." In Rechnung mit dem Unendlichen, edited by Spalt, Detlef D., 123-155. Basel.

    Abstrakt: "Im Einklang mit den allgemeinen Richtlinien dieser Tagung werde ich anhand des konkreten Beispiels der Zahlenlehre von Bernard Bolzano Stellung nehmen zur Frage, ob die Nichtstandard-Analysis für die moderne Wissenschaftsgeschichtsschreibung von Bedeutung ist. Dabei müssen zunächst die ontologischen Grundlagen der Bolzanoschen Zahlenlehre dargestellt werden."

  9. ———. 1992. "Bernard Bolzano (1781-1848)." In Sprachphilosophie / Philosophy of Language / La philosophie du langage, edited by Steger, Hugo and Wiegand, Herbert Stern, 381-393. Berlin: Walter de Gruyter.

    Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Band 7.1

    Inhalt: 1. Wahrheit; 1.1 Sätze an sich; 1.2 Vorstellungen an sich; 1.3 Sprachliche Sätze; 1.4 Begriffssätze; 2. Logische Wahrheit; 2.1 Variationslogik; 2.2 Analytische Sätze; 2.3 Logische Konsequenz; 2.4 Bewertungssemantik; 3. Literatur in Auswahl.

  10. ———. 1999. "Kant über analytische und synthetische Urteile mit Berûcksichtigung der Lehren Bolzanos." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 97-128. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  11. ———. 1999. "Naturphilosophie, Physik und Mathematik bei Bolzano." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 257-265. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  12. Berg, Jan, and Morscher, Edgar. 1987. "Bolzanos Biographie in tabellarischer Übersicht." Philosophia Naturalis no. 24:353-372.

  13. Bergmann, Hugo. 1909. Das philosophisches Werk Bernard Bolzano mit Benutzung ungedruckter Quellen kritisch untersucht. Halle: Max Niemeyer.

    Nebst einen Anhange: Bolzanos Beiträge zur philosophischen Grundlegung der Mathematik.

    Nachdruck: Hildesheim, Georg Olms 1970.

    "Der in Prag geborene Autor [Hugo Bergmann] dieses immer noch sehr lesenswerten Buches war zwölf Jahre lang Klassenkamerad Franz Kafkas; zusammen mit Kafka hörte er Martys Vorlesungen über “Deskriptive und genetische Psychologie”, bestand im Unterschied zu seinem Freund die anschließende Prüfung (155) und promovierte bei Marty über “Die Atomtheorie im 19. Jahrhundert” (“ein Beitrag zur Problemgeschichte der Philosophie”). Im zionistischen Studentenverein Bar-Kochba war er eines der literarisch produktivsten Mitglieder.(156)

    Bergmann stellt in der ersten Hälfte seiner Bolzano-Monographie auf 100 Seiten Bolzanos “Logik” dar, dann jeweils sehr komprimiert seine Psychologie, seine Ästhetik, seine praktische Philosophie, seine Metaphysik und schließlich in einem 50-seitigen Anhang seine Philosophie der Mathematik. Anders als Marty verkennt Bergmann nicht, daß von Bolzanos Sätzen an sich manche wahr und manche falsch sind, aber er stimmt der Sache nach mit seinem Lehrer überein, wenn er dann die Annahme falscher Sätze an sich als haltlos darzutun sucht.(157) Bergmann vermißt bei Bolzano eine angemessene Deskription der Beziehung zwischen urteilendem Subjekt und Sätzen an sich, und er kritisiert, wie andere Brentanisten vor ihm, daß Bolzano auch synkategorematischen Satzteilen eine (Vorstellung an sich als) Bedeutung zuspricht.(158)

    1911 verhandelte Hugo Bergmann in Halle mit dem Geschäftsführer der Kant-Gesellschaft wegen der Herausgabe der Werke Bolzanos. Was dieses Ziel seiner Deutschland-Reise anging, war Bergmann optimistisch: “Die Ausgabe hängt jetzt wohl nur noch davon ab, ob sie nicht schon von anderer Seite gemacht wird. Ich hätte zunächst die 4 Bde Wissenschaftslehre herauszugeben, jedes Jahr einen Band. Wegen Habilitation ist hier nichts zu machen, wegen der zu auffallenden Konfession”.(159) Bergmann lehnte es ab, sich um des Erwerbs der venia legendi willen taufen zu lassen (wie Brentano ihm riet) oder aus der Zionistischen Organisation auszutreten (wie Stumpf verlangte).(160) Und auch seine editorischen Pläne scheiterten - Alois Höfler gewann das Rennen." (S. 58-60)

    (155) Vgl. Bergmanns “Erinnerungen an Franz Kafka”, in: Universitas 27 (1972), S.739-750.

    (156) In einem von diesem Verein herausgegebenen Sammelband erschien 1913 in Leipzig Hugo Bergmanns religionsphilosophischer Aufsatz “Die Heiligung des Namens” [wiederabgedruckt in: Kurt Wilhelm (Hrsg.), Jüdischer Glaube, Bremen o.J., S. 396-409], über den Max Brod schreibt: “kaum jemals hat in der Folgezeit ein Schriftwerk einen so erleuchtenden Eindruck auf mich gemacht” (Brod, S.228).

    (157) H.Bergmann 1909, V (zu §8), S.12f„ 15,27; vgl. Selbstanzeige, S.561.

    (158) Vgl. A.Marty, Untersuchungen, S.337f.; K.Twardowski, Vorstellungen, S. 23. Husserl nimmt hier eine vermittelnde Position ein: TV. Logische Untersuchung, §§4-5.

    (159) Schmuel Hugo Bergman, Tagebücher und Briefe 1901-1975, 2 Bde., hrsg.v.Miriam Sambursky, Jüdischer Verlag/Athenäum, Frankfurt 1985, Bd.l, S.40.

    (160) Vgl. Bergmanns Briefwechsel mit Brentano und Stumpf: op.cit., S. 42-44, 49-53, 542; und “Briefe Franz Brentanos an Hugo Beigmann”, S. 130-136. Bolzano hätte Bergmann gerade in diesem Punkte seinen Respekt erwiesen: “[D]aß die Nation der Juden [...] bei allem dem im Ganzen noch immer viel zu gewissenhaft ist, als daß sie [...], nur um ihre Lage zu verbessern, das Christenthum annehmen wollte, gereicht noch zu ihrem Lobe” (Bolzano, Lehrbuch der Religionswissenschaft, Bd. II, S. 18 f.).

    Wolfgang Künne, "Die Ernte wird erscheinen.." Die Geschichte de Bolzano-Rezeption (1849-1939), im: Heinrich Ganthaler und Otto Neumaier (Hrsg.), Bolzano und die österreichische Geistesgeschichte, Sankt Augustin: Academia Verlag, 1997, S. 9-82.

  14. ———. 1966. "Bolzano und Brentano." Archiv für Geschichte der Philosophie no. 48:306-311.

    "Als vor einigen Jahren in Ostberlin ein Symposion über Bernhard Bolzano abgehalten wurde, wendete sich Prof. Eduard Winter an mich und forderte mich auf, „als ältesten lebenden Bolzano-Forscher", wie er sich ausdrückte, meine Erinnerungen über die Beziehungen zwischen Brentano und Bolzano niederzuschreiben, insbesondere die Frage zu beantworten: Wie stand Brentano zu Bolzano?

    Dieser Aufforderung entstammt die nachfolgende Veröffentlichung.

    Ich bin in der angenehmen Lage, hier Brentano selbst zu Wort kommen zu lassen. Im Nachstehenden drucke ich drei Brentano-Texte ab, welche die Antwort auf die an mich gestellte Frage geben." (S. 306)

  15. Berka, Karel. 1980. "Christian Wolff und Bernard Bolzano." In Christian Wolff als Philosoph der Aufklärung in Deutschland, edited by Gerlach, Hans-Martin, Schenk, Günter and Thaler, Burchard, 57-62. Halle-Wittenberg: Wissenschaftspublizistik der Martin-Luther-Universität.

    Hallesches Wolff-Kolloquium 1979 anlässlich der 300. Wiederkehr seines Geburtstages.

  16. ———. 1992. "Bolzanos Lehre vom natürlichen Schliessen." In Bolzano's Wissenschaftslehre 1837-1987. International Workshop, 141-161. Firenze: Leo S. Olschki.

    "In meinem Aufsatz beabsichtige ich zu zeigen, dass Bolzanos’ Lehre vom Schluss einen relevanten Beitrag zum natürlichen Schliessen beinhaltet, aus den man eher auf eine positive Einschätzung dieses Bestandteiles seiner Logik schliessen kann. Meine Interpretation will dabei die Schwächen seiner Auffassung, wie sie besonders vom heutigen Standpunkt ersichtlich sind, in keinen Falle verschweigen. Da Bolzano in seiner spezifischen Erweiterung der Syllogistik sowie in seinem Ansatz zum definiten Klassenkalkül die Methode des natürlichen Schliessens nur ganz intuitiv angewendet hat, werde ich in meiner Rekonstruktion keine systematische und streng formale Darstellung anstreben. Ich werde mich deswegen nur auf solche - natürlich nicht alle - Stellen beschränken, in denen diese Methode in einer hinreichenden Weise im Texte dargelegt ist. Ein solcher Zutritt entspricht der historischen Entwicklung der Logik, in der das natürliche Schliessen - obzwar es bereits schon von Aristoteles benutzt wurde - in einer systematischen Art und Weise erst in den dreissiger Jahren unseres Jahrhundert unabhängig von G. Gentzen und St. Jaskowski herausgearbeitet wurde." (S. 142)

  17. Beyer, Christian. 1996. Von Bolzano zu Husserl. Eine Untersuchung über den Ursprung der phänomenologischen Bedeutungslehre. Dordrecht: Kluwer.

    Inhalt: lnhaltsverzeichnis 1; Einleitung 3; Erstes Kapitel. Die Phänomenoiogie der logischen Erlebnisse 7; Zweites Kapitel. Boizano pur: Die wesentlichen Unterscheidungen 53; Drittes Kapitel. Bolzano, Lotze, Husser!: Die Spezies-Konzeption der Bedeutung 131; Literatur 187; Index 193-203.

    "Ich werde im zweiten Kapitel zunachst einige zentrale Bestandstücke der in den ersten beiden Banden der 'Wissenschaftslehre' dargestellten Urteils- und v.a. Vorstellungslehre, die fur Husserl wichtig geworden sind, in möglichst unmodijizierter Form prasentieren. Dieses Kapitel wirft ein ganz neues Licht auf Bolzanos Beitrag zur Philosophie der Sprache und des Geistes. Im dritten Kapitel werde ich dann Husserls Lotze- inspirierte 'Interpretation' dieser Lehre vorstellen, was u.a. ein naheres Eingehen auf Lotzes Erkenntnis- und Ideenlehre (wie sie sich insbesondere im genannten Kapitel Uber die "Ideenwelt" manifestiert) erfordert. Lotzes ldeenlehre erweist sich dabei als auBerordentlich wichtige lnspirationsquelle der Phänomenologie Uberhaupt. Am Ende dieses Kapitels werden wir, so hoffe ich, Husserls Platonische Spezies-Konzeption der Bedeutung vor dem analytisch- phanomenologischen Blick haben. AbschlieBend gebe ich einen Ausblick auf die weitere Entwicklung von Husserls Bedeutungslehre zwischen 1900-1913. Mein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Phanomen der Indexikalitat und Husserls auch im Zusammenhang mit der gegenwiirtigen 'lntemalismus / Externalismus'- Debatte hochinteressanten Konzeption des 'noematischen X'." (S. 6)

  18. ———. 2001. "Logik, Semantik und Ontologie: neuere Literatur zu Bolzano." Philosophische Rundschau no. 48:231-262.

    "Bernard Bolzano (1781-1848) kann mit einigem Recht als der erste moderne sprachanalytisch Philosoph bezeichnet werden. Sein Hauptwerk, die 1837 erschienene monumentale Wissenschaftslehre, zeichnet sich methodisch durch eine nie zuvor dagewesene Kombination aus Problembewußtsein logischen und begriffsanalytischen Feingefühl argumentativer Klarheit und Stringenz aus. Thematisch behandelt Bolzano darin Hauptgebiete der heutigen analytischen Philosophie: Logik, Semantik, Ontologie, Philosophie des Geistes, Erkenntnis-und Wissenschaftstheorie.

    Auf vielen dieser Gebiete vollbringt er (wie auch in der Mathematik, Philosophie der Mathematik, Ethik und Religionslehre) bedeutsame wissenschaftlich Pei oniertaten. Bolzano ist ein durch und durch systematisch orientierte Denker, der aber gleichwohl wichtige traditionelle Positionen und (zumeist weniger wichtige) Meinungen seiner zeitgenössischen Kollegen ausfuhrlich berücksichtigt (wenngleich er sie nicht immer pünktlich wiedergibt)." (S. 231)

  19. Brandl, Johannes L. 2003. "Die Objektivität der Anschauung: ein Problem in Bolzanos Vorstellungstheorie." In Philosophie im Geiste Bolzanos, edited by Hieke, Alexander and Neumaier, Otto, 87-108. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  20. Buhl, Günter. 1961. Ableitbarkeit und Abfolge in der Wissenschaftstheorie Bolzanos. Köln: Universitäts Verlag.

    Kantstudien, Ergänzungsheft 83.

  21. ———. 1968. "Der Wissenschaftsbegriff bei Bolzano." In Beiträge zur Entwicklung der Wissenschaftstheorie im 19. Jahrhundert, 63-70. Meisenheim: Anton Hain.

  22. Casari, Ettore. 1986. "Bemerkungen über die Bolzanosche Wissenschafstlehre." In Logik und Grundlagenforschung. Festkolloquium zum 100. Geburstag von Heinrich Scholz, 53-66. Münster: Aschendorff.

  23. Centrone, Stefania. 2010. "Bolzano und Leibniz über Klarheit und Deutlichkeit." Archiv für Geschichte der Philosophie no. 92.

    English abstract: "At a time when they had largely fallen into disrepute Bolzano reactivated the distinctions between ‚clear‘ and ‚obscure‘, ‚distinct‘ and ‚confused‘ ideas. In the central sections of this paper I offer a critical reconstruction of the explanations of these pairs of opposita which are to be found in vol. III of Bolzano’s monumental Wissenschaftslehre (1837). I then provide a detailed account of its Leibnizian counterparts that were well known to the ‚Bohemian Leibniz‘, and finally I evaluate Bolzano’s criticism thereof."

  24. ———. 2010. "Der Reziprozitätskanon in den Beyträgen und in der Wissenschaftslehre." Zeitschrift für philosophische Forschung no. 64:310-330.

  25. ———. 2011. "Begründungen bei Bolzano und beim frühen Husserl." Zeitschrift für Philosophische Forschung no. 65:1-23.

    "Vor genau zweihundert Jahren erschien ein Büchlein mit dem Titel Beyträge zu einer begründeteren Darstellung der Mathematik, verfasst von Bernard Bolzano, Weltpriester, Doctor der Philosophie und königlich-kaiserlicher Professor der Religionswissenschaft an der Carl-Ferdinandeischen Universität zu Prag. Edmund Husserl kannte das Büchlein: in seiner Formale und Transzendentalen Logik erzählt er von der „verdienstlichen Neuausgabe der früher so gut wie unzugänglichen Jugendschrift Bolzanos, (Philosophie der Mathematik oder Beiträge zu einer begründeteren Darstellung der Mathematik (sic!)) die wir H. Fals (sic!) verdanken“.(1) (Leider ist es dem Herausgeber der Husserliana-Edition dieses Buchs weder gelungen, den Titel von Bolzanos Opusculum noch den Namen des Herausgebers der Auflage von 1926, der Heinrich Fels hieß, korrekt anzugeben).(2)"

    (1) Formale und transzendentale Logik [Aufl. 1929] § 26 d).

    (2) Vgl. Künne 2010, [Die Philosophische Logik Gottlob Freges, Frankfurt/M.] 327.

  26. ———. 2012. "Strenge Beweise und das Verbot der metábasis eis állo génos. Eine Untersuchung zu Bernard Bolzanos Beyträgen zu einer begründeteren Darstellung der Mathematik." History and Philosophy of Logic no. 33:1-31.

    English abstract: "In his booklet ‘Contributions to a better founded presentation of mathematics’ of 1810 Bernard Bolzano made his first serious attempt to explain the notion of a rigorous proof. Although the system of logic he employed at that stage is in various respects far below the level of the achievements in his later Wissenschaftslehre, there is a striking continuity between his earlier and later work as regards the methodological constraints on rigorous proofs. This paper tries to give a perspicuous and critical account of the fragmentary logic of Beyträge, and it shows that there is a tension between that logic and Bolzano’s methodological ban on ‘kind crossing’."

  27. ———. 2012. "Das Problem der Apagogischen Beweise in Bolzanos Beyträgen und seiner Wissenschaftslehre." History and Philosophy of Logic no. 33:127-157.

    English abstract: "This paper analyzes and evaluates Bolzano’s remarks on the apagogic method of proof with reference to his juvenile booklet ‘Contributions to a better founded presentation of mathematics’ of 1810 and to his ‘Theory of science’ (1837). I shall try to defend the following contentions: (1) Bolzanos’ vain attempt to transform all indirect proofs into direct proofs becomes comprehensible as soon as one recognizes the following facts: (1.1) his attitude towards indirect proofs with an affirmative conclusion differs from his stance to indirect proofs with a negative conclusion; (1.2) by Bolzano’s lights arguments via consequentia mirabilis only seem to be indirect. (2) Bolzano does not deny that indirect proofs can be perfect certifications (Gewissmachungen) of their conclusion; what he denies is rather that they can provide grounds for their conclusions. (2.1) They cannot do the latter, since they start from false premises and (2.2) since they make an unnecessary detour. (3) The far-reaching agreement between his early and late assessment of apagogical proofs (in the Beyträge of 1810 and the Wissenschaftslehre of 1837) is partly due to the fact that he develops his own position always against the background of Wolff’s and Lambert’s views."

  28. ———. 2012. "Consequentia Mirabilis, Antiskeptizismus und Antinomien. Über Bolzanos Beweis, daß es wenigsten eine Wahrheit an sich; daß es der Wahrheiten mehre, ja unendlich viele gebe." Zeitschrift für philosophische Forschung no. 66:539-565.

    "In seinem Aufsatz The Structure of Logic and Its Relation to Other Systems (1920) kritisiert der amerikanische Pragmatist und Logiker Clarence Irving Lewis die „traditionelle rationalistische Auffassung“, weil sie logische Gesetze für den Beweis grundlegender metaphysischer Wahrheiten verwendet. Er schreibt:

    [T]he attempt to establish incontrovertible truth by deductive procedures is nugatory.

    The traditional rationalistic conception that metaphysical first principles can be shown to be logically necessary, or that what is logically prior is more certain or self-evident, is a conception to which the actual structure of logical systems lends no support.(1)

    Strenggenommen schreibt Lewis hier der traditionellen rationalistischen Auffassung zwei Thesen zu. Kann man nicht die logische Notwendigkeit metaphysischer Prinzipien akzeptieren und zugleich (mit Bolzano)(2)

    bestreiten, dass sie in jedem Fall unmittelbar einleuchtend sind?" (S. 539)

    (1) Lewis 1920, [The Structure of Logic and its Relation to Other Systems, in: The Journal of Philosophy 18 – 19, 505 – 516], 506.

    (2) BM [Beyträge zu einer begründeteren Darstellung der Mathematik. Erste Lieferung] 59 – 60; WL [Wissenschaftslehre] IV, 191 – 192.

  29. Centrone, Stefania, and Künne, Wolfgang. 2011. "Bolzanos Zeichentheorie. Eine Untersuchung zu § 285 der Wissenschaftslehre." Grazer philosophische Studien no. 83:171-198.

  30. Dähnhardt, Simon. 1992. Wahrheit und Satz an sich. Zum Verhältnis des Logischen zum Psychischen und Sprachlichen in Bernard Bolzanos Wissenschaftslehre. Pfaffenweiler: Centaurus-Verlagsgesellschaft.

  31. Danek, Jaromir. 1970. Weiterentwicklung der Leibnizschen Logik bei Bolzano. Meisenheim a Glan: A. Hain.

  32. Dapunt, Inge. 1967. "Macht Bolzanos Logik Existenzvoraussetzungen?" Deutsche Zeitschrift für Philosophie no. 15:1513-1515.

  33. ———. 1968. "Zwei Typen von Systemen der traditionellen Logik." Archiv für Geschichte der Philosophie no. 50:275-281.

    Dieser Essay von Inge Dapunt-Morscher ist nachgedruckt in: Edgar Morscher, Studien zur Logik Bernard Bolzanos, Sankt Augustin: Academia Verlag, 2007, pp. 113-120.

  34. ———. 1969. "Zur Klarstellung einiger Lehren Bernard Bolzanos." Journal of the History of Philosophy no. 7:63-73.

    "Seiner Abhandlung uber "Frege's Ontology"(1) schickt Reinhardt Grossmann eine Erörterung voraus von "some features of Bolzano's Wissenschaftslehre, for much of what I [i.e., Grossmann] shall have to say about Frege can best be understood against the background of Bolzano's view";(2) und so erfolgen die einleitenden Bemerkungen über Bolzano gerade in der Absicht, "to review some of his [i.e., Frege's] ideas in the light of Bolzano's distinctions."(3) Diese Absicht mag Grossmann dazu veranlasst haben, seine Darstellung der Lehren Bolzanos--im Hinblick auf ihre späitere Brauchbarkeit bei den Ausfiihrungen tiber Frege---ein wenig zu modifizieren; da jodoch Grossmann sich dabei nicht nur auf Bolzano beruft, sondern das Dargelegte ausdrücklich für Bolzanos Ansichten ausgibt mad dies auch dutch zahlreiche Hinweise auf die Wissenschaftslehre Bolzanos zu belegen versucht, scheint er im guten Glauben gewesen zu sein, Bolzanos Gedanken unverändert und getreu wiederzugeben. Ich möchte nun hier nichts anderes zeigen, als dass die Lehren, welche in diesem Aufsatz von Grossmann Bolzano zugeschrieben werden, in vielen Punkten von dem abweichen, was Bolzano tatsächlich behauptet hat, ja teilweise sogar im Widerspruch dazu stehen." (S. 73)

  35. ———. 1970. "Zur Frage der Existenzvoraussetzungen in der Logik." Notre Dame Journal of Formal Logic no. 11:89-96.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 125-134.

    "Auf Grund dieser Aristotelischen Existenzvoraussetzung (wenn auch nicht deswegen allein) ist in der Aristotelischen Logik der Schluss von "Alle F sind G" auf "Einige F sind G" gültig(2) und—was gleichbedeutend damit ist—die Aussageform "Wenn: Alle F sind G, dann: Einige F sind G" allgemeingültig. Man kδnnte nun aber auch ein logisches System ausarbeiten, in dem zwar jene Schlussregel gilt, welche den Ubergang von "Alle F sind G" auf "Einige F sind G" gestattet, in dem also "Wenn: Alle F sind G, dann: Einige F sind G" allgemeingültig ist, nicht aber "Einige F sind F". Ein System dieser Art haben wir in der Logik Bernard Bolzanos vor uns. Nach Bolzano gibt es namlich auch gegenstandlose Vorstellungen ansich(3), die wir hier als Korrelat der leeren Klasse auffassen können, mit der sie—bei alien sonstigen Unterschieden—zumindest in dem für uns hier relevanten Punkt ubereinstimmen. Wird nun in "Einige F sind F" fur "F" der sprachliche Ausdruck einer solchen gegenstandlosen Vorstellung an sich eingesetzt (und dies ist in der Logik Bolzanos durchaus erlaubt), so entsteht daraus eine falsche Aussage. In der Logik Bolzanos ist also "Einige F sind F" nicht allgemeingütig, weil hier im Gegensatz zur Aristotelischen Logik fur die Prädikatvariablen "F", "G" , . . . auch leere Prädikate einsetzbar sind. Trotzdem ist aber in Bolzanos Logik ebenso wie in der Aristotelischen der Schluss von "Alle F sind G" auf "Einige F sind G" gültig, die Aussageform "Wenn: Alle F sind G, dann: Einige F sind G" somit allgemeingültig, und zwar deshalb, weil Bolzano von jedem Satz an sich, wenn er wahr sein soil, verlangt, dass seine Subjektvorstellung nicht gegenstandlos bzw. leer sein darf, sondern gegenständlich (d. i. nicht - gegenstandlos bzw. nicht-leer) sein muss(4); demnach kann eine Aussage der Form "Alle F sind G" nur dann wahr sein, wenn an Stelle von "F" der sprachliche Ausdruck einer gegenständlichen Vorstellung an sich und somit ein nicht-leeres Prädikat steht, wenn es daher mindestens ein F gibt, welches dann selbstverständlich auch ein G sein muss, weil ja—laut Voraussetzung—jedes F ein G ist. Immer dann, wenn eine Aussage von der Form "Alle F sind G" wahr ist, muss daher auch die entsprechende Aussage "Einige F sind G" wahr sein." (. 90-91)

    (2) In der traditionellen Logik ist bekanntlich der Schluss von einer universellen Aussage auf die entsprechende partikuläre Aussage gestattet; dadurch wird ]a in der Aristotelischen Syllogistik die Güiltigkeit der modi obliqui gewäirleistet. Ich habe hier einen Sonderfall davon herausgegriffen, nämlich den Schluss von einem A-Satz (d. i. eine universell affirmative Aussage) auf den dazugehörigen I-Satz (d. i. eine partikulä affirmative Aussage).

    (3) Bernard Bolzano, Wissenschaflslehre, Sulzbach (1837), Bd. I, S. 304 ff.

    (4) Bernard Bolzano, Wissenschaflslehre, Sulzbach (1837), Bd. II, S. 328 ff.

  36. Dörn, Georg. 1987. "Zu Bolzanos Wahrscheinlichkeitstheorie." Philosophia Naturalis no. 24:423-441.

  37. Dubislav, Walter. 1929. "Über Bolzano als Kritiker Kants." Philosophisches Jahrbuch:357-368.

  38. ———. 1931. "Bolzano als Vorläufer der mathematischen Logik." Philosophisches Jahrbuch no. 44:448-456.

  39. Duhn, Anita von. 1999. "Bolzanos Kritik an Kants theoretischer Philosophie." In Bolzano-Forschung 1992-1998, edited by Berg, Jan and Morscher, Edgar, 169-180. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  40. Fels, Heinrich. 1926. "Bernard Bolzano." Philosophisches Jahrbuch no. 39:384-418.

  41. ———. 1927. "Die Philosophie Bolzanos (I)." Philosophisches Jahrbuch no. 40:319-336.

  42. ———. 1927. "Die Philosophie Bolzanos (II)." Philosophisches Jahrbuch no. 40:423-448.

  43. ———. 1928. "Das apriorische und das empirische Element in der Philosophie Bernard Bolzanos." Jahrbuch der philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn no. 3:39-42.

  44. Føllesdal, Dagfin. 2004. "Bolzanos bleibende Leistungen." In Phenomenology & Analysis: Essays on Central European Philosophy., edited by Chrudzimski, Arkadiusz and Huemer, Wolfgang, 57-68. Frankfurt: Ontos Verlag.

    "Bolzanos ganze Diskussion von Sätzen und Vorstellungen an sich ist eine Manifestation seines Problembewusstseins: er sah die Probleme des Psychologismus fünfzig Jahre vor Frege und Husserl, er zeigt durch einfache und überzeugende Beispiele die Unhaltbarkeit vieler populärer Ansichten über Vorstellungen und Begriffe, wie etwa die Reziprozität von Umfang und Inhalt, die unkritisch angenommene Korrelation zwischen Teilen einer Vorstellung und Teilen ihres Gegenstandes oder zwischen Teilen einer Vorstellung und Eigenschaften ihres Gegenstandes. Bolzano ist sich auch des Problems der Identitätskriterien für Begriffe sehr bewusst und schlägt vor, dass Begriffe identisch sind, wenn sie in derselben Weise aus denselben Teilen aufgebaut sind, und dass einfache, nicht-leere Begriffe gleich sind, dann und nur dann wenn sie den gleichen Umfang haben.

    Diese Definitionen sind sicherlich nicht ganz ohne Probleme, Bolzanos Versuch ist aber besser als (soweit sie mir bekannt sind) die von anderen Philosophen, die über Begriffe sprechen, und das sind die meisten

    Philosophen des zwanzigsten Jahrhunderts." (S. 62)

  45. Ganthaler, Heinrich von, and Neumaier, Otto, eds. 1997. Bolzano und die österreichische Geistesgeschichte. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    Inhalt: Vorwort 7; Wolfgang Künne: "Die Ernte wird erscheinen …" Die Geschichte der Bolzano-Rezeption (1849-1939) 9; Peter Stachel: Die Bedeutung von Bolzanos "Wissenschaftslehre" für die österreichische Philosophiegeschichte. Ein Baustein zu einer Geschichte der pluralistischen Tradition österreichischer Philosophie 83; Edgar Morscher: Robert Zimmermann -- der Vermittler von Bolzanos Gedankengut? Zerstörung einer Legende 145; Kurt Blaukopf: Im Geiste Bolzanos und Herbarts. Ansätze empiristischer Musikforschung in Wien und Prag 237; Kurt F. Strasser: Bewegung und Verwandlung. Arnold Schönberg 265-277.

  46. George, Rolf. 1999. "Anschauungen bei Kant und Bolzano." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 129-144. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  47. Gieske, Carsten Uwe. 2001. "Bolzano über den Sinn von "Wahrheit". Eine exegetische Untersuchung zu den Paragraphen 24, 25 und 28 der "Wissenschaftslehre"." Zeitschrift für Philosophische Forschung no. 55:556-570.

    "Einer der wichtigsten Begriffe der Bernard Bolzanos ist der Begriff der Wahrheit an sich. Er ist auch einer der dem Publikum gëlaufigeren Begriffe Bolzanos - so dass eine exegetische Untersuchung, die die Wahrheitsdefinition der Wissenschaftslehre zum Thema hat, über flüssig erscheinen könnte. Doch wie lautet die Wahrheitsdefinition der Wissenschaftslehre? Allein im ersten Teil der Wissenschaftslehre, in der Fundamentallehre, finden sich mindestens sechs verschiedene Formulierungen. Die Definition des Paragraphen 28 zum Beispiel, die Bolzano als die ,,richtige Erklärung" kennzeichnet (I I24)(1), wird seltener zitiert, während eine andere - sie steht im prominenten, aber hermeneutisch heiklen Paragraphen 25 - zu Recht oder zu Unrecht bevorzugt wird.(2) Sie ist wiederum die einzige, bei der Bolzano auf den Ausdruck ,,aussagen" verzichtet; in den anderen Wahrheitsdefinitionen kommt dieser Ausdruck - grammatisch uneinheitlich verwendet - vor. Schon diese Beobachtungen machen deutlich, dass es durchaus von Interesse sein kann, diese Formulierungen einmal im Hinblick auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu untersuchen. Dabei wird die Frage, wie ,,aussagen" jeweils zu verstehen ist, eine Hauptfrage dieses Aufsatzes sein, an dessen Ende die Wahrheitsdefinition der Wissenschaftslehre präsentiert werden soll." (S. 556)

    (1) I 124 =: Bolzano, Band I, S. 124.

    (2) Wenn nur dem Gegenstande, von dem der Satz handelt, das wirklich zukommt, was er ihm beilegt..." dann "... soll mir der Satz doch immer den Namen einer Wahrheit an sich erhalten..." (I 112; hier "Def. (iv)", vgl. Morscher S. 66f., Künne S. 226f.; eng verwandt mit (iv) ist Bergs Extrakt aus 1108 ff., s. Berg S. 61 f.).

    Literatur

    Bolzano, Bernard: Wissenschaftslehre, hrsg. von Wolfgang Schultz, Band I und II, Leipzig 1929, Band III und IV, Leipzig 1931; ND Aalen 1981.

    Berg, Jan: Bernard Bolzano. Die Überwindung des Skeptizismus, in: J. Speck (Hg.): Grundprobleme der großen Philosophen. Philosophie der Neuzeit Jfl Göttingen/Zürich 1983.

    Künne, Wolfgang: Bolzanos blühender Baum. Plädoyer for eine nicht-epistemische Wahrheitsauffassung, in: Forum für Philosophie, Bad Homburg (Hg.): Realismus und Antirealismus, Frankfi.m/Main 1992.

    Morscher, Edgar: Das logische An-sich bei Bernard Bolzano, Salzburg/München 1973.

  48. Gil, Thomas. 1997. "Die Bedeutung der Skeptizismuskritik für die Grundlegung der Semiotik. Bernhard Bolzanos Wider!egung des radikalen Zweifels in der .,Fundamentallehre" (Wissenschafts/ehre, §§ 17 -45) als Voraussetzung seiner Semiotik." Semiosis. Internationale Zeitschrift für Semiotik und Ästhetik no. 83/44:3-13.

    "ln den Paragraphen der "Fundamentallehre" der Wissenschaftslehre kritisiert Bernard Bolzano die Position des radikalen Skeptizismus, nachdem er sie genau definiert hat. Nach dem radikalen Skeptizismus, so wie Bolzano ihn bestimmt, kann es keine Wahrheit geben. Bolzanos Widerlegung des so definierten radikalen Skeptizismus, welche von Heinrich Scholz als "eine völlig originale Gedankenleistung" gewürdigt wird, besteht in der Hauptsache aus zwei Argumentationen, die zwei Sätze beweisen: aJ daß es wenigstens eine Wahrheit gibt; b) daß es unendlich viele Wahrheiten gibt.

    Die Bolzanosche Widerlegung des Skeptizismus steht im Zentrum der folgenden Ausführungen, allerdings sofern eine solche Widerlegung für Bolzanos Grundlegung der Logik und der Zeichenlehre von Relevanz ist. Daß diese Relevanz basaler oder fundamentaler Art ist, .geht aus der Funktion und Stellung der Paragraphen der "Fundamentallehre" im Gesamtsystem der Bolzanoschen Wissenschaftslehre hervor. Die Skeptizismuskritik ist in der Tat ein Unumgängliches für das konstruktive System von Erkenntnis-, Wissens- und Wissenschaftsmöglichkeiten, das die Wissenschaftslehre darstellt, im allgemeinen und für die Semiotik Bolzanos (sowohl für die Grundlegung der Zeichenlehre in den Paragraphen 285 und 334 bis 345 als auch für die angewandte .,Semiotik" in den Paragraphen 637 bis 699 des vierten Bandes der Wissenschaftslehre) im besonderen." (S. 3)

  49. Heesch, Elli. 1935. "Grundzüge der Bolzanoschen Wissenschaftslehre." Philosophisches Jahrbuch no. 48:313-341.

    "Mit den jetzt angedeuteten Voraussetzungen an Charakter und Methode und mit seinem scharfen Verstand schreibt Bolzano sein größtes philosophisches Werk: Wissenscliaftslehre, das uns in 4 Bänden ein umfassendes Lehrbuch der Logik liefert. Der Hauptteil, die eigentliche Wissenschaftslehre, macht den vierten Band aus. Die drei ersten Bände stellen einen ausführlichen Unterbau zum vierten dar uud sind auch heute noch eine ergiebige Fundstelle für die Lehre von den Vorstellungen, Sätzen und Urteilen, für Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen u.s.w. Ich werde aus ihnen nur das herausheben, was im Sinne Bolzanos für den vierten Band unbedingt Voraussetzung ist.

    . Die drei ersten Bände umfassen vier Hauptteile : die Fundamental-, die Elementar-, die Erkenntnislehre und die Erfindungskunst. Der Begriff der Wissenschaftslehre im engeren Sinne läßt die Notwendigkeit dieser Teile erkennen. Die Wissenschaftslehre im engeren Sinne wird von Bolzano gleichgesetzt einer Methodenlehre, d. h. sie enthält die Regeln, die bei der Zerlegung des gesamten Gebietes der Wahrheit in einzelne Wissenschaften und bei der Darstellung der letzteren in besonderen Lehrbüchern befolgt werden müssen.

    Um eine so definierte Wissenschaftslehre sinnvoll aufzubauen, muß das Material sichergestellt sein: das Vorhandensein einer Gesamtheit von wahren Sätzen, die für den menschlichen Verstand erkennbar sind, und die Möglichkeit, die Beziehungen einzelner Wahrheiten zu anderen festzulegen, zunächst formal und wenn möglich auch material.

    Damit ist die Aufgabe der ersten drei Bände umrissen, und zwar in rückwärtiger Reihenfolge, d. h. die Notwendigkeit des vorhergehenden Teiles ist gegeben durch einen Ausspruch des nachfolgenden Teiles." (S. 316)

  50. Hieke, Alexander, and Neumaier, Otto, eds. 2003. Philosophie im Geiste Bolzanos, anlässlich des 222.Geburtstages von Bernard Bolzano Edgar Morscher gewidmet. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    Inhalt der Erste Abschnitts: I. Bernard Bolzano.

    Wolfgang Künne: Bolzanos frühe Jahre 5; Kurt F. Strasser: Pascal, Bolzano und die Einheit von Glauben und Wissen 49; Edmund Runggaldier: Die "Einfachheit" der Substanz bei Bolzano 69; Johannes L. Brandl: Die Objektivität der Anschauung: ein Problem in Bolzanos Vorstellungstheorie 87; Anne Siegetsleitener: Das Büchlein vom angeblich besten Staate oder Gedanken einer Prauenfreundin über ein Leben in Bolzanien 109; Clemens Sedmak: Die Bedeutung "wichtiger Sätze" für die Philosophie 127-142.

  51. Kambartel, Friedrich. 1978. "Der philosophische Standpunkt der Bolzanoschen Wissenschaftslehre." In Bernard Bolzano's Grundlegung der Logik: Ausgewählte Paragraphen aus der Wissensmaftslehre, Band I und II, VII-LIV. Hamburg: Felix Meiner.

  52. Konzelmann, Ziv Anita. 2010. Kräfte, Wahrscheinlichkeit und "Zuversicht," Bernard Bolzanos Erkenntnislehre. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  53. Kraus, Lukas Benedikt. 2014. Der Begriff des Kontinuums bei Bernard Bolzano. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  54. Krause, Andrej. 2004. Bolzanos Metaphysik. München: Alber.

    Inhalt: Vorwort 11; Einleitung 13; I. Bolzanos Begriff der Metaphysik 23; II. Bolzanos Ontologie 42; III. Bolzanos Metaphysik der bedingten Substanzen 141; IV. Bolzanos Metaphysik der unbedingten Substanz 303; Symbol- und Abkürzungsverzeichnis 362; Literaturverzeichnis 363; Personregister 381; Sachregister 385-387.

    "II. Bolzanos Ontologie

    Die Metaphysik Bolzanos ist eine Wissenschaft, die es mit wirklichen Gegenständen zu tun haben soll und nur mit solchen Gegenständen. Im folgenden wird der Teil der Metaphysik Bolzanos dargestellt und erörtert, der sich den wirklichen Gegenständen möglichst allgemein zuwendet. Ich nenne diesen Teil die allgemeine Metaphysik oder auch die Ontologie Bolzanos, verwende also den Terminus »Ontologie« in einer engeren Bedeutung als etwa Berg in seiner Abhandlung Ontology Without Ultrafilters... Wenn er dort von »Bolzano's Ontology« spricht, so meint er die Gegenstände Bolzanos im allgemeinen, nicht nur die wirklichen Gegenstände.(1)

    Im Verlauf der Untersuchung wird sich zeigen, daß Bolzano zufolge jeder wirkliche Gegenstand entweder eine Substanz oder eine Adhärenz oder - nach manchen Texten Bolzanos - ein Inbegriff von Substanzen ist und daß jede Substanz, jede Adhärenz und jeder Inbegriff von Substanzen ein wirklicher Gegenstand ist. Daher kann man auch sagen, daß sich die Ontologie Bolzanos vor jeder weiteren Differenzierung mit Substanzen, insofern sie Substanzen sind, mit Adhärenzen, insofern sie Adhärenzen sind, und mit Inbegriffen von Substanzen, insofern sie Inbegriffe von Substanzen sind, befaßt. Die Besonderheit der einzelnen Substanz, der einzelnen Adhärenz oder des einzelnen Inbegriffs von Substanzen soll hierbei noch keine Rolle spielen. Es interessiert an dieser Stelle also noch nicht, ob die betrachteten Substanzen bedingt oder unbedingt, veränderlich oder unveränderlich, geistig oder materiell, vollkommener oder weniger vollkommen sind usw. oder ob die betrachteten Adhärenzen dieser oder jener Art sind. Alles das wird erst später, für eine speziellere Metaphysik, wichtig werden.

    Die Darlegung und Diskussion der Positionen Bolzanos hinsichtlich der Ontologie erfolgt in sieben Kapiteln. In den ersten beiden Kapiteln untersuche ich die Definitionsvorschläge Bolzanos für die Begriffe »Substanz« und »Adhärenz« und seine Argumente für die Gegenständlichkeit der entsprechenden Vorstellungen an sich. In den darauffolgenden beiden Kapiteln bespreche ich einige wichtige Beschaffenheiten, die jeder Substanz zukommen sollen, nämlich deren Einfachheit und deren Anfangslosigkeit und Unvergänglichkeit. Danach erörtere ich die von Bolzano vorgenommene Unterscheidung zwischen äußeren und inneren Beschaffenheiten und seinen Begriff der Veränderung. Schließlich diskutiere ich den ontologischen Status, den Bolzano den Inbegriffen von Substanzen zuweist. Hierbei wird sich heraussteilen, daß sich bei einer entsprechenden Modifikation Bolzanos Konzept vom Verhältnis »Substanz - Inbegriff von Substanzen« in eine ganz bestimmte moderne Substanzontologie gleichsam einbetten läßt." (S. 42-43)

    (1) Vgl. ebd., 32. Dennoch ist diese Arbeit natürlich eine sehr bedeutungsvolle Untersuchung zu Bolzanos Ontologie, denn sie fragt auch nach den wirklichen Gegenständen. Für die Ontologie Bolzanos sehr wichtig sind außerdem Künne, Substanzen und Adhärenzen..., u. Schnieder, Substanz und Adhärenz... Man vgl. ferner Berg, Bolzanos Metaphysik, ders., Einleitung ... [GA 2A, 12/3,107-112], Chisholm, The Self ..., ders., Bolzano on the Simplicity..., ders., Bernard Bolzano's Philosophy of Mind, Herrmann, Der religionsphilosophische Standpunkt..., 137-141, Huonder, Das Unsterblichkeitsproblem..., 86-88, Krickel, Teil und Inbegriff..., 22-27, Künne, Bolzanos Philosophie der Religion..., 319f., Louzil, Bernard Bolzanos Materiebegriff, Pnhonsky, Atomlehre..., Ryschawy, Die Unsterblichkeitslehre..., Schrödter, Philosophie und Religion..., 50-55, Textor, Bolzanos Propositionalismus, 56-73.

  55. Künne, Wolfgang. 1992. "Bolzanos blühender Baum: Plädoyer für eine nicht-epistemische Wahrheitsauffassung." In Realismus und Antirealismus, 224-244. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

  56. ———. 1998. "Substanzen und Adhärenzen—Zur Ontologie in Bolzanos Athanasia." Logical Analysis and History of Philosophy no. 1:233-250.

  57. ———. 1998. "Bolzanos oberstes Sittengesetz." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für das 21. Jahrhundert : Beiträge zum Bolzano-Symposium der Österreichischen Forschungsgemeinschaft im Dezember 1998 in Wien, edited by Morscher, Edgar, 371-391. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  58. ———. 1999. "Über Lug und Trug." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 29-58. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    Nachdruck: W. Künne, Versuche über Bolzano / Essays on Bolzano, Sankt Augustin: Academia Verlag, 2008, S. 121-156.

  59. ———. 2008. Versuche über Bolzano / Essays on Bolzano. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    Inhalt: Geleitwort von Edgar Morscher 7; Vorwort 11; Bolzanos frühe Jahre 13; Die theologischen Gutachten in den Verfahren gegen den Professor and Priester Bolzano 67; Bolzanos oberstes Sittengesetz 103; Über Lug and Tug 121; Propositions in Bolzano and Frege 157; Are Questions Propositions? 197; Constituents of Concepts 211; Analyticity and Logical Truth: From Bolzano to Quine 233; "Die Ernte wird erscheinen..." Die Geschichte der Bolzano-Rezeption (1848-1939) 305: Literaturverzeichnis 405; Quellennachweis 449: Personenregister 451-464.

  60. ———. 2013. "Intentionalität: Bolzano und Husserl." In Versuche über Husserl, edited by Centrone, Stefania, 97-144. Hamburg: Felix Meiner.

    "»Der Problemtitel, der die ganze Phänomenologie umspannt, heißt Intentionalität.« Da es der Vater der Phänomenologie ist, der dies behauptet,¹ können wir uns wohl darauf verlassen. In diesem Aufsatz versuche ich, Edmund Husserls (ursprüngliche) Theorie der Intentionalität vor dem Hintergrund einer ihrer wichtigsten Inspirationsquellen, Bernard Bolzanos Theorie der »Sätze und Vorstellungen an sich«, zu rekonstruieren und in einem Punkt zu korrigieren. Im ersten Teil des Aufsatzes erörtere ich das Problem (zumindest prima facie) gegenstandsloser intentionaler Akte und Zustände, das im Zentrum von Husserls Metakritik an Twardowskis Bolzano-Kritik stand. Thema des zweiten Teils dieses Aufsatzes ist Husserls ursprüngliche Auffassung des ontologischen Status der Gehalte intentionaler Akte und Zustände, mit der er (für eine Weile) auf Distanz zu Bolzano ging." (S. 97)

  61. Lapointe, Sandra. 2010. "Sprache − Symbol − Beweismethode in der Mathematik und Bolzanos Kant-Kritik." In Methodenreflexionen in der Philosophie, edited by Kremberg, Bettina, 35-48. Leipzig: University of Leipzig Press.

  62. Menne, Albert. 1981. "Extension und comprehension bei Peirce und Bolzano." In Proceedings of the C. S. Peirce bicentennial International Congress, edited by Ketner, Kenneth L., 359-361. Lubbock: Texas Tech Press.

    "Noch erstaunlicher aber ist es, dass Peirce die einschlagigen Theorien von Bernard Bolzano nicht kennt, die für ihn sicherlich sehr wichtig gewesen waren. Bolzano ist es, der wie Peirce unter dem Umfang des Begriffes bereits die individuellen Objekte versteht, auf die der Begriff zutrifft, und nicht die Unter-Arten, die er umfasst. Ausserdem unterscheidet Bolzano sehr scharf zwischen "Merkrnal" und "Bestandteil":

    Merkmale sind Eigenschaften der Dinge, Bestandteile aber sind die Terme, aus denen der Begriff zusammengesetzt ist. Bolzano weist darauf hin, dass zwei bedeutungsverschiedene Begriffe die gleichen Bestandteile haben konnen; so hatten z.B. die heiden Begriffe "gelehrter Sohn eines ungelehrten Vaters" und "ungelehrter Sohn eines gelehrten Vaters" die gleichen Bestandteile.

    Der Inhalt eines Begriffes sollte also nicht nur aus der Summe seiner Bestandteile, sondern auch aus deren strukturellem Gefüge bestehen.

    Desgleichen ist Bolzano der erste, der eine sehr gründliche, durch Beispiele belegte Kritik an dem Reziprozitatsgesetz bietet. Zur Zeit der Abfassung seiner Untersuchung "Upon Logical Comprehension and Extension", also im Jahre 1867, scheint Peirce überhaupt nichts von Bolzano gewusst zu haben. Aber auch in dem "Supplement" von 1893 erwahnt er ihn nicht.

    Wohl finden sich in zwei anderen Werken von Peirce Hinweise auf Bolzano, seine Wissenschaftslehre und seine Paradoxien des Unendlichen, die zeigen, daB er Bolzano sehr geschatzt hat, aber auch zugleich verraten, daB er nur aus sekundaren Quellen Kenntnisse iiber seine Bedeutung fiir die Grundlegung der Mengenlehre und des Begriffes der Machtigkeit hatte, dass er aber im übrigen nur durch abstruse Gerüiche etwas von Bolzano wusste." (S. 360)

  63. Morscher, Edgar. 1967. "Inwiefern enthält Bolzanos Logik Existenzvoraussetzungen?" Deutsche Zeitschrift für Philosophie no. 15:1513-1515.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 107-111.

    "Das logische System, das Bemard Bolzano in seiner Wissenschaftslehre ausführlich dargestellt hat, ist teilweise noch stark der traditionellen Iogik verhaftet, weist aher anderseits auch schon verblüffende Übereinstimmungen mit der modernen Logik auf. In diesem Zusammenhang wird gelegentlich die Frage aufgeworfen (2), ob und inwiefern Bolzanos Iogik Existenzvoraussetzungen enthalte.

    Die Redeweise, daß ein logisches System eine Existenzvoraussetzung enthält, ist mehrdeutig. Dementsprechend kann man denn auch die Frage, ob Bolzanos Logik eine Existenzvoraussetzung enthalte oder nicht, verschieden verstehen; fünf verschiedene Fragen, die man alle unter den gemeinsamen Titel “Existenzvoraussetzung in Bolzanos Logik” subsumieren könnte, will ich hier kurz besprechen.

    (2) Diese Frage wird zwar in der Bolzano-Literatur öfter kurz gestreift, aber — soweit ich sehe — nirgends näher diskutiert." (S. 107)

  64. ———. 1969. "Was heißt es, daß ein logisches System “Existential Import” besitzt oder eine Existenzvoraussetzung macht?" Philosophia Naturalis no. 11:204-206.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 121-123.

  65. ———. 1972. "Von Bolzano zu Meinong. Zur Geschichte des logischen Realismus." In Jenseits von Sein und Nichtsein. Beiträge zur Meinong-Forschung, edited by Haller, Rudolf, 69-102. Graz: Akademische Druck - und Verlagsanstalt.

  66. ———. 1973. Das logische An-Sich bei Bernard Bolzano. Salzburg, München: Anton Pustet.

    Inhaltsübersicht: (A) EINLEITUNG 9; (1) Die Stellung Bolzanos in der Philosophie seiner Zeit 9; (2) Grundzüge der Methode Bolzanos 12; (3) Bolzanos Verhältnis zu Kant und Leibniz 32; (4) Die Bedeutung der Logik im Gesamtschaffen Bolzanos 36; (5) Problemstellung 38; (B)Dartellender Teil 41; (1) Satz an sich 52; (2) Vorstellung an sich 82; (3) Wissenschaft an sich 105; (4) Anhang 118; (C) Systematische Zusammenfassung 123; (1) Die logischen Gegenstände sind nichts Wirkliches 124; (2) Es gibt logische Gegenstände 139; (D) Kritischer Teil 141; (1) Die Interpretation von (C 2) 142; (2) Der Beweis von (C 2) 223; (E) Schluss 273; (F) Nachwort 283; (G) Literaturverzeichnis 285; (H) Register.

  67. ———. 1974. "Ist Existenz ein Prädikat? Historische Bemerkungen zu einer philosophischen Frage." Zeitschrift für Philosophische Forschung no. 28:120-132.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 135-147.

    "Für eine ganze Reihe von philosophischen Aufsätzen dient die Frage, ob Existenz ein Prädikat ist, oder auch eine bejahende oder verneinende Antwort auf diese Frage als Überschrift. Es wird dabei nicht nur diskutiert, welche der beiden Auffassungen (die Bejahung oder die Verneinung der Frage) richtig ist, sondern es wird auch das Problem aufgeworfen, ob die Frage überhaupt sinnvoll gestellt ist oder doch sinnvoll gestellt werden könnte, wie sie sinnvollerweise formuliert werden müßte und was sie, falls sie sinnvoll gestellt wird, zu bedeuten hat (1).

    Die Stellungnahmen großer Philosophen (angefangen von Kant) zu dieser Frage sind zwar — zumindest „oberflächlich“ — weitgehend bekannt, aber mir scheint doch, daß ein wesentlicher Aspekt an diesen Stellungnahmen vielfach übersehen wurde und unbeachtet geblieben ist; diesen Aspekt möchte ich hier herausarbeiten, weil dadurch die Problemstellung selbst klarer wird und exakter gefaßt werden kann und weil dann auch wesentlich differenziertere Antworten auf diese Frage gegeben werden können. Ich möchte mit einer Analyse jener Antworten beginnen, die Kant und Bolzano auf die im Titel gestellte Frage gegeben haben. Zunächst aber seien noch zur Vereinfachung zwei Abkürzungen eingeführt: Jene Auffassung, welche die im Titel gestellte Frage bejaht, wollen wir mit einem ,J‘ bezeichnen, während wir den gegenteiligen Standpunkt, der die Titelfrage verneint, mit einem ,N‘ abkürzen werden. Ein Ziel meiner Ausführungen besteht darin zu zeigen, daß diese Zweiteilung der Standpunkte (in J und N) viel zu undifferenziert ist und nicht einmal dazu ausreicht, den Standpunkt Kants in dieser Frage treffend zu charakterisieren." (S. 135)

    (1) Vgl. z.B. den Aufsatz von George Edward Moore,“Is Exlstence a Predicate“, in: The Aristotelian Society, Supp. Vol. 15 (1936), pp. 175—188, abgedruckt u. a. in Moore, Philosophical Papers (London & New York 1959, Nachdruck: London & New York 1963), pp. 115—126.

  68. ———. 1974. ""Philosophische Logik" bei Bernard Bolzano." In Bolzano als Logiker. Bolzano-Symposion am 17 und 18 Dezember 1973, 77-105. Wien: Verlag der Österreichische Akademie der Wissenschaften.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 169-197.

  69. ———. 1981. "Bolzanos Wissenschaftslehre." In Bernard Bolzano. Leben und Wirkung, edited by Christian, Curt, 99-126. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 19-46.

    "Bolzanos vielseitiges Schaffen auf den verschiedensten Wissensgebieten krönen drei Hauptwerke: Sein unvollendet gebliebenes mathematisches Hauptwerk Größenlehre, sein religionswissenschaftlich-theologisches Hauptwerk Lehrbuch der Religionswissenschaft und sein philosophisches Hauptwerk Wissenschaftslehre. Trotz der intensiven Bemühungen Bolzanos und seiner Schüler blieb die Wissenschaftslehre aus verschiedenen Gründen lange fast völlig unbekannt, und kaum ein bedeutender Philosoph nahm Notiz von ihr; und auch heute noch, wo die große Bedeutsamkeit dieses Werkes längst erkannt wurde und unter Fachleuten außer Zweifel steht, gibt es nur wenige, die sich mit dem Werk als Ganzem näher befaßt haben. Man begnügt sich meist damit, einzelne Rosinen aus dem Kuchen der Wissenschaftslehre heräuszupicken. Schuld daran ist sicherlich neben dem enormen Umfang des Werkes auch die Tatsache, daß die von Bolzano entwickelte Zusammenstellung der Probleme auf den ersten Blick eher eigenartig und vielleicht in manchen Punkten sogar fast skurril anmutet und auf weitgehendes Unverständnis stößt. Bolzano behandelt nämlich in seiner Wissenschaftslehre nicht nur so tiefgehende philosophische Themen wie etwa die Frage, ob es überhaupt Wahrheit gibt und ob wir sie erkennen können, ob es mehrere oder gar unendlich viele Wahrheiten gibt, was eine Vorstellung und ein Satz an sich ist, wie zwischen analytischen und synthetischen Sätzen unterschieden werden kann, was es heißt, daß ein Satz an sich aus anderen Sätzen ableitbar ist, wie das Verhältnis von Grund und Folge bestimmt werden kann, usw. Er beschäftigt sich vielmehr daneben auch mit so banalen und seichten praktischen Fragen wie etwa den folgenden: Ob der Verfasser eines Lehrbuchs seinen Namen und auch wohl einige seiner Lebensumstände angeben soll (WL IV, § 478); ob es zweckmäßig ist, in einem Lehrbuch, da ja Bücher bekanntlich auch eine Waare sind, den Druckort, den Namen des Verlegers, den Preis u. m. A. zu bemerken (§ 480); Ob in einem Lehrbuche auch Gleichnisse Vorkommen dürfen (§ 497); Wie Beispiele die Aufmerksamkeit befördern können (§ 647); Ob auch der Liebe zum Gewöhnlichen oder zum Neuen zuweilen ein Einfluß auf die Anordnung unserer Sätze gestattet werden dürfe (§ 619); Wiefern uoir in einem, Lehrbuche Kunstwörter meiden sollen (§ 661); Was zu geschehen habe, bevor man noch die Abfassung des Buches anfängt (§ 702); Welche besondere Sorgfalt selbst die sprachliche Darstellung in einem Lehrbuche verdiene (§ 708), usw. Da überrascht es dann wohl gar nicht mehr, daß Bolzano in seiner Wissenschaftslehre auch noch etwa die Frage mit einschließt, Wie Sittlichkeit auch bei Abfassung eines Lehrbuches zu Statten komme (§ 700). Neben den zuerst genannten Themen wirken solche Fragestellungen fast lächerlich oder peinlich, und Bolzanos mitunter pedantische Abschweifungen in diese Gebiete muten manchmal fast ein wenig schrullenhaft an. Dadurch aber werden gerade die wichtigen philosophischen Leistungen Bolzanos, die sich in der Wissenschaftslehre niedergeschlagen haben,- verdeckt.

    Aus diesem Grund möchte ich zunächst (I) Bolzanos Begriff der Wissenschaftslehre und vorher noch die damit zusammenhängenden Begriffe einer Wissenschaft und eines Lehrbuchs erläutern, um Verständnis für Bolzanos doch eher ungewöhnliche Konzeption der Wissenschaftslehre zu wecken; dann werde ich den Inhalt der fünf Hauptteile der Wissenschaftslehre jeweils kurz umreißen (II) und einige wichtige Lehren herausgreifen und rekonstruieren (III)."(S. 19-20)

  70. ———. 1987. "Bolzanos Syllogistik." Philosophia Naturalis no. 24 (4):447-451.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 101-105.

    "Einordnung der Syllogistik in Bolzanos Logik.

    Bolzano hat nicht ein eigenes System für die Syllogistik entwickelt, sondern er hat sie in eine allgemeinere Theorie eingebaut, ähnlich wie auch etwa in der modernen Logik die Syllogistik als Teil des Prädikatenkalküls aufgefaßt werden kann. Zu Bolzanos Syllogistik (BS) vgl. besonders WL II 413-415, 441-443 und 534-565." (S. 102)

  71. ———. 1987. ""Hintertürln" für Paradoxien in Bolzanos Logik." Philosophia Naturalis no. 24:414-422.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 159-167.

    "Paradoxien können in einem logischen System an verschiedenen Stellen auftreten: Wenn man sie an einem Punkt ausgemerzt hat, bietet dies noch lange keine Gewähr dafür, daß sie sich nicht anderswo einschleichen. Dies umso mehr, wenn die Grenzen eines Systems nicht streng bewacht, ja nicht einmal klar markiert und genau angebbar sind, wie dies bei Bolzanos „System“ (und übrigens auch bei den meisten anderen “Systemen” der traditionellen Logik) der Fall ist.

    Ich möchte hier zeigen, daß (zumindest) an drei Stellen in Bolzanos Logik die Gefahr von Paradoxien auftritt. Damit soll gar kein Vorwurf gegen Bolzano erhoben werden (dazu übrigens noch Näheres im dritten Abschnitt), sondern ich möchte nur aus heutiger Sicht (mit unserem heutigen Wissen um Paradoxien) mögliche Gefahrenquellen in Bolzanos Logik aufspüren, denn: nur wer die Gefahr kennt, kommt in ihr nicht um ... Ich werde mich darauf beschränken, drei Paradoxien bzw. Paradoxie-Gefahren herauszuarbeiten, die sich bei Verwendung des elementaren Instrumentariums von Bolzanos Logik ergeben. Danach werde ich zu diesen angeblichen oder echten Gefahren Stellung nehmen.“ (S. 159)

  72. ———. 1989. "Zu Bolzanos Lösung der Lügner-Paradoxie." In Traditionen und Perspektiven der analytischen Philosophie. Festschrift für Rudolf Haller, edited by Gombocz, Wolfgang L., Rutte, Heiner and Sauer, Werner, 89-96. Wien: Holder-Pichler-Tempsky.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 149-157.

    "In einer kurzen Studie (1) rekonstruiert Bochenski eine Lösung der Lügner-Paradoxie von Paulus Venetus. Ich werde hier zunächst Bochenskis Rekonstruktion wiedergeben und dann mit Hilfe des von ihm entwickelten Instrumentariums Bolzanos Lösungsvorschlag für die Lügner-Paradoxie analysieren." (S. 149)

    (1) J.M. Bochenski, “Formalisierung einer scholastischen Lösung der Paradoxie des ‘Lügners’”, in J.M. Bochenski, Logisch-philosophische Studien mit Aufsätzen von P. Banks, A. Menne und I. Thomas (Freiburg/Br.-München 1959), pp. 71—73. Vgl. auch J.M. Bochenski, Formale Logik (Freiburg/Br.-München (2) 1962), pp. 291-292 (die 14 von Paulus Venetus verworfenen Lösungen werden auf pp. 280-288 wiedergegeben).

  73. ———. 1999. "Logische Allgemeingültigkeit." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 179-206. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    Beiträge zur Bolzano-Forschung, 11.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 47-74 mit dem Titel: Bolzanos Definition der logische Analytizität, französische Übersetzung in Philosophiques 30, 2003, S. 149-169.

  74. ———. 2003. "Sind alle wahren logischen Sätze logisch wahr?" In Bernard Bolzanos Leistungen in Logik, Mathematik und Physik, edited by Morscher, Edgar, 57-82. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    Nachdruck: E. Morscher (2007), S. 75-99.

  75. ———. 2004. "Die Geburt der Gegenstandstheorie aus einem Missverständnis?" In Phenomenology & Analysis: Essays on Central European Philosophy, edited by Chrudzimski, Arkadiusz and Huemer, Wolfgang, 89-104. Frankfurt: Ontos Verlag.

    "Bolzano unterscheidet immer wieder mit aller Schärfe und Deutlichkeit zwischen einer Vorstellung und ihrem Gegenstand: Nicht nur die subjektive Vorstellung, d.i. der psychische Vorstellungsakt, sondern auch deren objektiver Gehalt oder “Stoff”, d.i. die Vorstellung an sich, unterscheidet sich wesentlich von ihrem jeweiligen Gegenstand. Das geht schon daraus hervor, dass ein und dieselbe Vorstellung mehrere Gegenstände haben kann (wie z.B. die Vorstellung [weißes Pferd]2) oder auch gar keinen (wie z.B. die Vorstellung [geflügeltes Pferd]) (WL I 218–20). Allerdings geht Bolzano nicht so weit zu behaupten, dass jeder Gegenstand einer Vorstellung von dieser selbst verschieden sein muss, denn es gibt nach ihm auch sogenannte symbolische Vorstellungen oder Vorstellungsvorstellungen (WL I 426–9, §90), von denen einige (wie z.B. die Vorstellungen [Vorstellung], [Nicht-Wirkliches] und [Etwas]) Gegenstände von sich selbst sind." (S. 93)

    (2) Für Vorstellungen und Sätze an sich verwende ich die Quinesche Notation mit eckigen Klammern, von der ich schon bisher eingeschränkten Gebrauch gemacht habe: [Pferd] ist demnach die Vorstellung an sich von einem Pferd bzw. die durch das Wort ‘Pferd’ ausgedrückte Vorstellung an sich.

  76. ———. 2016. Bernard Bolzanos Lehre von Grund und Folge. Eine axiomatische Rekonstruktion. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  77. Morscher, Edgar, and Simons, Peter. 2014. "Objektivität und Evidenz." In Joint Ventures in Philosophy, 11-42. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    1.1. Objektivität der Wahrheitswerte und ihrer Träger bei Bernard Bolzano, S. 12-20.

  78. Mourany, Antoun-Hamid. 1978. Logik und Wahrheit an Sich bei Bolzano. Frankfurt am Main: Peter Lang.

    Inhalt: Der Logizismus als hermeneutisches Prinzip im Denken Bolzanos; Genese und Begriff der Wissenschaftslehre; Die Wahrheit an sich; Die Elementarlehre als reine Logik; Kant, Bolzano und Husserl; Der metaphysische Logizismus.

  79. Neeman, Ursula. 1972. "Kausalität und Determinismus bei Bernard Bolzano." Philosophia Naturalis no. 13:353-370.

  80. ———. 1972. Bernard Bolzanos Lehre von Anschauung und Begriff in ihrer Bedeutung für erkenntnistheoretische und pädagogische Probleme. München: F. Schöningh.

  81. ———. 1974. "Bolzanos Kantkritik." In Akten des Internationalen Kant-Kongresses, Mainz 6.-10. April1974, edited by Fuhnke, Gerhard, 842-847. Berlin: Walter de Gruyter.

  82. ———. 1977. "Husserl und Bolzano." Allgemeine Zeitschrift für Philosophie no. 2:52-66.

  83. ———. 1978. "Der Begriff der Möglichkeit bei Bernard Bolzano." Philosophia Naturalis no. 17:70-89.

  84. ———. 2001. "Zeichen in Sprache und Denken nach Ockham, Lambert und Bolzano." Zeitschrift für Semiotik (23).

    "Zeichen sind nach B. Bolzano wirkliche Gegenstände oder Prozesse, die nicht als etwas Für-sich-selbst-Stehendes, sondern als Hinweise auf ein Anderes verstanden werden. Das durch sprachliche Zeichen Bezeichnete ist das, was den Benutzern einer Sprache als einheitliche semantische Basis dient, was als Bereich von Vorstellungen und Sätzen an sich vorgegeben ist, also das, was unter der Intension von Zeichen verstanden wird. Extensionaler Bezug, also Referenz auf außermentale Objekte, ist nur indirekt auf dem Umweg über die Intensionen möglich. Im weiteren Verlauf der Darstellung wird Bolzanos Gebrauch der Ausdrücke „Sinn" und „Bedeutung" erklärt. Ferner werden die mit seiner Betonung des intensionalen Aspekts verbundenen erkenntnistheoretischen Probleme angesprochen und im Vergleich mit den Zeichentheorien von W. von Ockham, von J. H. Lambert und von G. W. Leibniz verdeutlicht. Dabei geht es um die Frage, ob die durch sprachliche Zeichen bezeichneten Inhalte Abbilder der außermentalen Objektwelt sind oder ihre Funktion sich darin erschöpft, auf die Welt des Außermentalen nur zu verweisen, ohne dieser selbst ähnlich zu sein."

  85. Palágyi, Melchior. 1902. Kant und Bolzano. Eine kritische Parallele. Halle: Verlag von Max Niemeyer.

    Inhalts -Verzeichnis: Einleitung; I. Abschnitt. Der Gegensatz der beiden Denker 1; II. Abschnitt. Bolzano's Lehre von den Sälzen an sich. 22; III. Abschnitt. Der Apriorlsmus bei Kant, Leibniz und Bolzano 44; IV. Abschnitt. Die Vorstellungstheorie Bolzano's 68; V. Abschnitt. Der Einfluss Kant's auf Bolzano 87; VI. Abschnitt. Bolzano's Abwendung von Kant 97-124.

  86. Runggaldier, Edmund. 2003. "Die "Einfachheit" der Substanz bei Bolzano." In Philosophie im Geiste Bolzanos, edited by Hieke, Alexander and Neumaier, Otto, 69-86. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  87. Rychlik, Karel. 1958. "Betrachtungen aus der Logik in Bolzanos Handschriftlichem Nachlasse." Czechoslovak Mathematical Journal no. 8:197-202.

    Abstrakt: "Der Verfasser bringt in diesem Aufsatze den Inhalt von Bolzanos Arbeit „Von der mathematischen Lehrart" und den § 8 dieser Arbeit, einen Auszug, der für die mathematische Logik von besonderer

    Bedeutung ist."

  88. Schmit, Roger. 1994. "Über Bolzanos Begriff der Auslegung." Grazer Philosophische Studien no. 47:1-29.

    "Die Frage der Beziehungen zwischen Logik und Umgangssprache beschaftigt Bolzano in der 1837 erschienenen Wissenschaftslehre.

    Von besonderer Wichtigkeit filr diese Problematik erweist sich der Begriff der Auslegung sprachlicher Ausdrücke.(8) Unter einer Auslegung versteht Bolzano ganz allgemein einen "Satz endlich, in welchem ausgesagt wird, dass der Sinn gewisser Zeichen dieser oder jener sey", wobei die Auslegung entweder bloss gedacht oder aber durch Zeichen ausgedrilckt werden kann. In dem letzteren FaIle handelt es sich dann urn eine sprachliche Auslegung.(9) So gesehen stellt die Auslegung des Sinnes sprachlicher Zeichen eine ebenso natürliche wie notwendige Leistung dar, ohne die zwischenmenschliche Kommunikation berhaupt nicht denkbar ware." (S. 4)

    (8) Die Umgangssprache bezeichnet Bolzano auch noch als die "Sprache des gemeinen Lebens", dies im Gegensatz zur Sprache der Wissenschaft (Vgl. z.B.: § 169). Bemerkenswerterweise begegnen wir dem Begriff der Sprache des Lebens ebenfalls bei Frege. Vgl. [18]: Vorwort, XI, wo es heisst: "Das VerhaItnis meiner Begriffsschrift zu der Sprache des Lebens ... ". Fur Bolzano gilt aber, dass nicht nur die Gebrauchssprache, sondem auch die Sprache der Wissenschaft klarungsbedurftige Ausdriicke enthalt. Ob diese terminologische Ubereinstimmung eine rein zufallige Parallele darstellt oder als Hinweis für eine Beeinflussung

    Freges durch Bolzano zu werten ist, bleibt ungeklart, weil Frege sich nirgends explizit auf Bolzano bezieht. Eine Liste weiterer begrifflicher ParalIeIen zwischen Frege und Bolzano findet sich in [22]: pp. 21-41. Vgl. auch [23]: pp. 263-280.

    (9) Wissenschaftslehre, hrsg. von Wolfgang Schultz, Leipzig2 1929-1931 (fotomechanischer Nachdruck: Aalen 1970). § 285.

    Literaturvezeichnis

    22. Eike Henner W. Kluge, "Bolzano and Frege: Some conceptual parallels", in: Grazer philosophische Studien 10 (1980), pp. 21-41.

    23. -, The Metaphysics of Gottlob Frege. An Essay in Ontological Reconstruction, The Hague-Boston-London 1980

  89. Schnieder, Benjamin. 2008. "Bolzanos zwei Substanzbegriffe. Anmerkungen zu Krauses Bolzano-Interpretation." Zeitschrift für Philosophische Forschung no. 62:97-108.

  90. ———. 2009. "Bolzanos Erklärung des Zeitbegriffs." Archiv für Geschichte der Philosophie no. 91:42-69.

    Abstract: Bernard Bolzano repeatedly tried to provide an analysis of the concept of time. This paper develops a detailed reconstruction of Bolzano’s analysis. Thereby it clarifies the logical formof the analysis and thus discovers its principal problem: While the analysis may well incorporate an important insight on our conception of time, it cannot succeed as an analysis."

  91. Scholz, Heinrich. 1937. "Die Wissenschaftslehre Bolzano's: Eine Jahrhundert-Betrachtung." Abhandlungen der Fries'schen Schule no. 6:399-472.

    Nachdruck in: H. Scholz, Mathesis universalis. Abhandlungen zur Philosophie als strenger Wissenschaft, (eds. H. Hermes, F. Kambartel & J. Ritter), Basel: Benno Schwabe, 1961, pp. 219-267.

  92. ———. 1969. Abriß der Geschichte der Logik. Freiburg im Breisgau: K. Alber.

  93. Schuffenhauer, Werner, Winter, Eduard, and Pautsch, Hildegard, eds. 1981. Bernard Bolzano 1781-1848. Studien und Quellen. Berlin: Akademie Verlag.

    Inhalt: Studien. Herausgegeben von Werner Schuffenhauser. Zum Geleit 3-8; Karel Berka: Bernard Bolzano (5. Oktober 1781 - 18. Dezember 1848) 9-29; Von der Utopie zur Wissenschaft. Zu einigen Problemen der philosophischen Entwicklung in böhmischen Ländern in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts (mit besonderer Rücksicht auf A. Smetana und B. Bolzano) 30-37; Jaromir Louzil: Bernard Bolzanos Materiebegriff 38-48; Boris Ivanovic Fedorov: Logisch-methodologische und philosophische Ideen Bernard Bolzanos 49-55; Helmut Metzler: Bolzanos Lehre vom Gegensatz in ihrem produktiven Kritikverhältnis zur Hegelschen Widerspruchsdialektik 56-80; Henryk Moese: Systemaufbau in Bolzanos Wissenschaftslehre und ihre Kantischen Quellen. Entwicklungsfragen der Logik in nachkantischer Zeit 81-92; Gerhard Terton: Bemerkungen zu Bolzanos Vorstellungsbegriff unter besonderer Beachtung sprachanalytischer Aspekte 93-98; Lothar Kreiser, Anita Steube: Bernard Bolzanos sprachlogische Untersuchungen 99-118; Günter Schenk: Über Bolzanos Theorie der Beziehungen zwischen "Vorstellungen an sich" 119-145; Anatoli Alexandrovic Starcenko, Olga Stefanovna Tjagnibedina: Besonderheiten der wahrscheinlichkeitslogischen Forschungen B. Bolzanos 146-160; Hans-Jürgen Trrder: Bolzanos Ansichten und Arbeiten zur Physik 161-167; Edward Winter: Der Wissenschaftspädagoge Bernard Bolzano in Briefen an den Salonphilosophen Eduard von Badenfeld (Silesius) 1845-1847 168-184.

    Quellen. Herausgegeben von Eduard Winter und Hildegard Pautsch. Bolzano's Begriffe 1821 187-277; Eduard Winter: Bolzano in Techobuz-"Friedenstal". Ein vormärzliches Idyll unter Polizieiaufsicht 279-302; Anna Hoffmann, Josef Hoffmann: Briefe an M. Fesl, 1834-1841 304-315; Michael Josef Fesl: Arbeitsprogramm, angenommen von dem Bolzaninstenkozil in Techobuz von Schriftführer M. J. Fesl 316-321; Bolzano: Stoffe 321-322; Anton Wisshaupt: Briefe a M. J. Fesl, 1842-1843 323-329; Bolzano: Briefe an Gregor Zeithammer, 1841-1842 330-335; Anton Wisshaupt: Abgeänderter Nachdruck 338-357.

  94. Šebestik, Jan. 1999. "Bolzanos Paradoxien des Unendlichen." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 231-256. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  95. Sedmak, Clemens. 2003. "Die Bedeutung "wichtiger Sätze" für die Philosophie." In Philosophie im Geiste Bolzanos, edited by Hieke, Alexander and Neumaier, Otto, 127-142. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  96. Siebel, Mark. 1996. Der Begriff der Ableitbarkeit bei Bolzano. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  97. ———. 1997. "Bolzanos Ableitbarkeit und Tarskis Logische Folgerung." In Analyomen 2. Proceedings of the Second Conference "Perspectives in analytical philosophy". Vol. I: Logic, Epistemology, Philosophy of Science, 148-156. Berlin: Walter de Gruyter.

    "Bernard Bolzanos Definition der Ableitbarkeit (aus seiner Wissenschaftslehre von 1837) ist häufig mit Alfred Tarskis Definition der logischen Folgerung verglichen worden. Die Resultate eines solchen Vergleichs sind sehr einhellig ausgefallen: Die meisten der Autoren sehen eine frappierende Ubereinstimmung.

    Wilfrid Hodges z. Β. verwendet im Handbook of Philosophical Logic den Terminus „Bolzano-Tarski definition" - so als ob ihre Definitionen identisch wären. Heinrich Scholz schreibt, daß Tarski Bolzanos Begriff der Implikation „wiederentdeckt" habe. Tarski selbst stimmt ihm hier zu. In einer Fußnote zu der englischen Übersetzung seines Folgerungs-Textes heißt es, daß Scholz „far-reaching analogies" zwischen seinem und Bolzanos Ansatz gefunden habe. - In den Worten von Peter Simons und Johan van Benthem: Es ist mittlerweile zu einem philosophischen Allgemeinplatz geworden, daß Bolzano Tarskis Definition antizipiert hat.(1)

    Ich möchte im weiteren Verlauf detailliert auflisten, welche Eigenschaften sich die definierten Implikations-Relationen teilen und welche nicht. In den bisherigen Texten findet man zwar verstreute Bemerkungen zu diesem Thema, aber keinen ausfuhrlichen Vergleich, der eine größere Menge von Eigenschaften miteinbezieht, die für Implikations-Relationen relevant sind. Bolzanos Definition soll dabei in einer Weise modifiziert werden, die in Ubereinstimmung mit seinen Ideen zur Logik ist. Auf diesem Weg werde ich zu einer Definition kommen, die Tarskis in der Tat sehr nahe kommt. Am Ende werden wir allerdings sehen, daß Unterschiede bleiben, die für Logiker sehr wichtig sind: nämlich Unterschiede in der Extension." (p. 148)

    (1) Hodges 1983, 56; Scholz 1952, 121; Tarski 1956, 417; Simons 1987, 378; van Benthem 1985, 389. Vgl. auch Corcoran 1975, 71; Kneale/Kneale 1962, 640f.; Schröter 1955, 39.

    Literatur

    Bar-Hillel, Yehoshuah: Bolzanos Definition of Analytic Propositions. Theoria 16 (1951), 91-117.

    Corcoran, John: Meanings of Implication. Dialogos 9 (1975), 59-76.

    Hodges, Wilfrid: Elementary Predicate Logic. In: Handbook of Philosophical Logic, Bd. I, hrsg. D. Gabbay/F. Guenthner, Dordrecht 1983, 1-131.

    Kneale William, Kneale Martha: The Development of Logic, Oxford 1962.

    Scholz Heinrich: Rezension von Bar-Hillel 1951. The Journal of Symbolic Logic 17 (1952), 119-122.

    Schröter, Karl: Theorie des logischen Schließens I . Zeitschriftfiir mathematische Logik und Grundlagen der Mathematik 1 (1955), 37-86.

    Simons, Peter: Bolzano, Tarski, and the Limits of Logic. Philosophia naturalis 24 (1987), 378-405.

    Tarski, Alfred: Logic, Semantics, Metamathematics: Papers from 1923 to 1938, hrsg. J. Η. Woodger, Oxford 1956.

    Van Benthem, Johan: The Variety of Consequence, According to Bolzano. Studia Logica 44 (1985), 389-403.

  98. ———. 1999. "Bolzanos Erkenntnistheorie." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 59-95. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    "Es geht mir in diesem Beitrag darum, den analytisch-deskriptiven Teil von Bolzanos Erkenntnistheorie darzustellen, indem ich zeige, auf welche Weise er solche Begriffe wie Erkenntnis, Wissen, Meinung und Urteil in der Wissenschaftslehre erläutert. Mehr praktisch orientierte Fragen, wie die nach den Möglichkeiten oder dem Umfang unserer Erkenntnis, werden nur eine Nebenrolle spielen. Da der Begriff einer Meinung und der eines Urteils auch psychologische Grundbegriffe sind, handelt es sich zugleich um eine Einführung in einen Teilbereich von Bolzanos Philosophie des Geistes. Dabei wird immer wieder auf Parallelen zu heutigen Ansichten und auf Schwierigkeiten hingewiesen, die sich aus Bolzanos Explikationen ergeben. Trotz aller Detailprobleme stehen sie jedoch gegenüber den Erklärungen seiner Vorgänger und Zeitgenossen, mit denen er sich beschäftigt hat, sehr viel besser da." (p. 59)

  99. ———. 1999. "Bolzano über Ableitbakeit." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 147-178. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  100. ———. 2004. "Bolzanos Urteilslehre." Archiv für Geschichte der Philosophie no. 86:56-87.

    "Die 1837 erschienene Wissenschaftslehre des böhmischen Philosophen, Theologen und Mathematikers Bernard Bolzano (1781–1848) ist in erster Linie durch ihre Untersuchungen zu (in einem weiten Sinn) logischen Begriffen ins philosophische Bewusstsein gerückt. Bolzano erläutert dort, wann Aussagen auseinander folgen, unter welchen Bedingungen sie analytisch oder synthetisch sind, was sie zu notwendigen oder kontingenten Wahrheiten macht, was Anschauungen und was Begriffe sind … Weniger bekannt ist, dass dieses Werk eine eigenständige Urteilslehre enthält, die sich insbesondere im zweiten Hauptstück des Bandes III (§§ 290–306) verbirgt. Wie diese aussieht, wird im Folgenden kritisch rekonstruiert." (S. 56)

  101. Siitonen, Arto. 2007. "Zu Bolzanos Kritik der Kantischen Antinomien." Kriterion no. 21:84-97.

    Abstract: "Bernard Bolzano criticised Kant's philosophy so vehemently that his pupil Franz Prihonsky called him "Anti-Kant". One of his criticisms concerns Kant's cosmological antinomies. The context of this critique is the problem of limits of knowledge. Kant wanted to prove that there are such boundaries, and to show where these are located. In this paper we will (i) schematize Kant's antinomies (to see what Bolzano really criticised on them) and (ii) summarize Bolzano's criticism, which is distributed over his and his student's work. At the beginning we will work out the (more fundamental) theoretical differences between Kant's and Bolzano's philosophy to see what roles these play in the construction of the antinomies."

  102. Simons, Peter. 1999. "Bolzano über Wahrheit." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 13-28. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    "1. Bolzanos Theorie, kurz gefaßt

    Bolzanos Theorie der Wahrheit ist schlicht und einfach. Zuerst unterscheidet er in § 24 der Wissenschaftslehre (WL) verschiedene Bedeutungen der Wörter ‘wahr’ und ‘Wahrheit’:

    (1) Wahrheit als Beschaffenheit von Sätzen an sich, vermöge deren sie etwas so, wie es ist, aussagen.

    (2) Wahrheit, verstanden als ein Satz, dem Wahrheit im Sinne von (1) zukommt.

    (3) Wahrheit als Urteil, das eine Wahrheit im Sinne von (2) zum Inhalt hat (Bolzano sagt: richtiges Urteil), oder auch als die Beschaffenheit eines solchen Urteils.

    (4) Wahrheit als der Inbegriff sämtlicher wahren Sätze an sich.

    (5) Wahr im Sinne von echt oder wirklich.

    Bolzano zieht die Bedeutungen (1) und (2) vor. Bezüglich (2) sagt er: “ich verstehe also, um es nochmals zu sagen, unter einer Wahrheit an sich jeden beliebigen Satz, der etwas so, wie es ist, aussagt, wobei ich unbestimmt lasse, ob dieser Satz von irgend jemand wirklich gedacht und ausgesprochen worden sei oder nicht”. (S. 13).

  103. ———. 1999. "Bolzano über Zahlen." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 217-229. Sankt Augustin: Academia Verlag.

  104. Spalt, Detlef D. 1992. "Bolzano's Zahlbegriffe. Bislang Ubersehene Marksteine Feudal-absolutischer Mathematik." In Bolzano's Wissenschaftslehre 1837-1987. International Workshop, 27-54. Firenze: Leo S. Olschki.

    "Nach Bolzanos Amtsenthebung und dem über ihn verhängten Publikationsverbot erschien ab 1820 seine Arithmetik nur noch in zwei Werken:

    (1) in seinem philosophischen Hauptwerk Wissenschaftslehre ( = WL), verfaßt 1812-30, gedruckt im Ausland 1837, danach 1882, 1914/15 - 1929/31, 1970, 1981;

    (2) in seiner nachgelassenen Spätschrift Paradoxien des Unendlichen (= PdU) aus den Jahren 1847/48, gedruckt nach seinem Tod 1851, 1899, (1911), 1920, (1950), 1955, (1963), 1964, (1965), (1966), 1975 (in Klammern Daten von Übersetzungen).

    Ich beschränke mich im folgenden ausschließlich auf diese beiden Werke - denn sie sind seit langem zugänglich, ohne jedoch (so meine Sicht) bislang angemessen rezipiert worden zu sein." (S. 27)

  105. Stachel, Peter. 2004. "Der logische Realismus Bernard Bolzanos." In Geschichte der Österreichischen Humanwissenschaften. Vol 6.1: Philosophie und Religion: Erleben, Wissen, Erkennen, edited by Acham, Karl, 53-63. Wien: Passagen Verlag.

  106. Strasser, Kurt, ed. 2003. Die Bedeutung Bernard Bolzanos für die Gegenwart. Akten des Internationalen Symposiums 30. Oktober-1. November 2001 in Prag. Praha: Filosofia.

    Inhalt: Kurt F. Strasser: Vorbemerkungen des Herausgebers 9; Manfred Poiger: Vorwort des Leiters des Österreichischen Kulturforums in Prag (1996-2002) 11; Vilém Herold: Vorwort des Direktors des Instituts für Philosophie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik 13;

    Das wissenschaftliche Vermächtnis Bolzanos.

    Jan Berg: Bolzanos wissenschaftliche Bedeutung 19; Edgar Morscher: Bolzanos Ethik 37; Markus Textor: Bolzanos Ontologie - Eine Übersicht 79;

    Bolzanos Lehr- und Forschuncstätickeit.

    Winfried Löffler: Bolzanos Religionsphilosophie und Theologie 109; Kurt F. Strasser: Bernard Bolzanos pädagogische Sendung 143;

    Bolzano in der Tschechischen Philosophiegeschichte.

    Vlastimil Hála: Zu Patočkas Interpretation von B.Bolzano 175; Miroslav Pauza: B.Bolzano als Forschungsobjekt tschechischer Theoretiker 195;

    Personenregister 211.

  107. Süssbauer, Alfons. 1987. "Propositionen und Sachverhalte in der Österreichischen Philosophie von Bolzano bis Popper." Philosophia Naturalis no. 24:476-498.

  108. Textor, Mark. 1996. Bolzanos Propositionalismus. Berlin: Walter de Gruyter.

    "Nach dieser Übersicht über die Zielsetzung meiner Arbeit mag man sich fragen, warum ich zwei auf den ersten Blick sehr verschiedene Fragen in einer Arbeit behandle. Meine Antwort lautet: Die beiden Ziele meiner Arbeit sind durch den Begriff der Anschauung an sich bzw. des Anschauungssatzesan sich miteinander verknüpft. Sowohl in Bolzanos Theorie des Inhalts indexikalischer Denkepisoden als auch in seinen Analysen der eben aufgezählten Begriffe spielt dieser Begriff die zentrale Rolle. Meine Arbeit hat also eine Grundfrage, die man wie folgt formulieren könnte: „Welchen philosophischen Nutzen hat Bolzanos Unterscheidung zwischen Anschauungs- und Begriffssätzen an sich?" (S. 2-3)

  109. ———. 2004. "Bolzanos Ontologie—eine Übersicht." In Die Bedeutung Bernard Bolzanos für die Gegenwart, edited by Strasser, Kurt, 79-106. Prague: Filosofia.

  110. Winter, Eduard. 1933. Bernard Bolzano und sein Kreis. Dargestellt mit erstmaliger Heranziehung der Nachlässe Bolzanos und seiner Freunde. Leipzig: J. Hegner.

  111. ———. 1956. "Zur Geschichte und zum Stand der Bolzano-Forschung." Zeitschrift für Slawistik no. 6:440-448.

  112. ———. 1964. Die historische Bedeutung der Frühbegriffe B. Bolzanos. Berlin: Akademie-Verlag.

    Mit einem Anhang Bolzano's Begriffe 1821, mit Anmerkungen zu den logischen und mathematischen Begriffen von Jan Berg.

  113. ———. 1975. "Robert Zimmermanns Philosophische Propädeutik und die Vorlagen aus der Wissenschaftslehre Bernard Bolzanos." Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse.

    Eine Dokumentation zur Geschichte des Denkens und der Erziehung in der Donaumonarchie.

    'Philosophische Propaedeutik ... von Dr. Robert Zimmermann ... Zweite Abtheilung: Formale Logik. Wien, 1853': pp. 37-107.

    'Dr. B. Bolzanos Wissenschaftslehre ... Mit einer Vorrede des Dr. J. Ch. A. Heinroth. Erster Band. Sulzbach, ... 1837': pp. 109-380.

  114. ———. 1993. Ausgewahlte Schriften aus dem Nachlass. Sankt Augustin: Academia Verlag.

    Herausgegeben von Edgar Morscher.

  115. Wolenski, Jan. 1999. "Bolzano über verneinende Existezaussagen." In Bernard Bolzanos geistiges Erbe für da 21. Jahrhundert, edited by Morscher, Edgar, 207-216. Sankt Augustin: Academia Verlag.